Alcemys KI spezialisiert sich auf grünen Zement und Beton


Das Berliner Start-up Alcemy hat sich auf die Reduktion der CO2-Emissionen in der Zement- und Betonproduktion spezialisiert. Mit Hilfe einer KI-basierten Software senkt Alcemy die Produktionskosten und Emissionen und hat dafür kürzlich eine Millionenfinanzierung erhalten.
Mega-Projekt: Edge East Side
Ein bedeutendes Projekt des Start-ups ist der Bau des 142 Meter hohen Büroturms Edge East Side in Berlin, bei dem stark CO2-reduzierter Transportbeton verwendet wurde. Die Software von Alcemy überwacht den Produktionsprozess und trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß zu minimieren.
Der Mitbegründer von Alcemy, Robert Meyer, betont die Bedeutung der Zementindustrie für den globalen CO2-Ausstoß, der etwa 5 bis 8 % beträgt. Alcemy will hier einen Beitrag zur Reduktion leisten. Das Unternehmen hat knapp zehn Millionen Euro von Investoren gesammelt, um seine Expansion, auch international, voranzutreiben.
Weniger CO2 ist das erklärte Ziel
Fabian Heilemann vom Klimainvestor Aenu, der an der Finanzierungsrunde beteiligt war, hebt die Rolle von Beton als Fundament unserer Gesellschaft hervor und betont gleichzeitig dessen hohen CO2-Ausstoß. Wegen der Emissionshandelsvorgaben und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 sind alle Baustoffhersteller bestrebt, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Alcemy bietet mit seiner Technologie eine Lösung, die bei der Herstellung von Zement und Beton ansetzt und den CO2-Ausstoß signifikant reduziert.

Unternehmen seit Gründung gewachsen
Die Gründer von Alcemy, Leopold Spenner und Robert Meyer, haben das Unternehmen Ende 2018 ins Leben gerufen. Spenner, dessen Familie das Bauunternehmen Spenner betreibt, brachte die Branchenkenntnis ein, während Meyer als ehemaliger KI-Entwickler bei Flixbus das technische Know-how mitbrachte. Der Zugang zu dieser Industrie durch Spenners Familienunternehmen hat dem Start-up erheblich geholfen. Alcemy beschäftigt inzwischen fast 60 Mitarbeiter und hat seit der Gründung mehr als 20 Millionen Euro von Investoren wie Norrsken VC und Galvanize Climate Solutions erhalten.
25 Zement- und 45 Betonwerke nutzen die Technologie von Alcemy
Alcemy wirbt mit weniger CO2-Ausstoß, geringeren Kosten und gleichbleibender Qualität. Die KI-gestützte Software analysiert während der Produktion alle qualitätsrelevanten Daten aus Chemie und Mineralogie, überprüft den Herstellungsprozess und liefert Algorithmen, die Prognosen und Sollwerte zur Optimierung bieten. Kunden wie Rohrdorfer, Dyckerhoff und Märker zahlen für die Nutzung der Software eine Gebühr, die durch Einsparungen bei der Herstellung und der CO2-Bepreisung wieder ausgeglichen wird. Aktuell nutzen 25 Zement- und 45 Betonwerke die Technologie von Alcemy.
Unternehmen wächst
Obwohl Alcemy in Bezug auf Firmenbewertungen und Umsatz sehr diskret ist, betont Meyer, dass das Unternehmen trotz des schwierigen Marktumfelds stark wächst und Investoren überzeugen konnte, eine weitere Finanzierungsrunde zu unterstützen. Mit dem neuen Kapital plant Alcemy, die Verluste zu reduzieren und profitabel zu werden.
So plant man, die jüngste Finanzierung für die Weiterentwicklung der Qualitätsüberwachungstechnik und eine zweite Generation von Sensoren zu nutzen. Zudem will Alcemy seine Präsenz in den USA ausbauen und den lateinamerikanischen Markt erschließen.

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