Equinor: Norwegens Innovationsführer in der Offshore-Windenergie
Equinor, der norwegische Energiekonzern, ist ein globaler Vorreiter in der Offshore-Windenergie. Ursprünglich als Öl- und Gasunternehmen unter dem Namen Statoil bekannt, hat sich Equinor in den letzten Jahren zunehmend auf erneuerbare Energien fokussiert und setzt nun in der Offshore-Windkraft Maßstäbe. Zu den bemerkenswertesten Projekten gehören der weltweit größte Offshore-Windpark Dogger Bank sowie die strategische Partnerschaft mit dem dänischen Windkraftkonzern Ørsted.
Vom Ölkonzern zum Pionier der Windkraft
Equinor wurde 1972 gegründet und ist bis heute zu zwei Dritteln im Besitz des norwegischen Staates. Ursprünglich auf Öl und Gas spezialisiert, begann Equinor vor einigen Jahren mit einem klaren Strategiewechsel hin zu erneuerbaren Energien.
Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Offshore-Windenergie, in die das Unternehmen mit enormen Investitionen und ambitionierten Projekten eingestiegen ist. Der Wandel spiegelt die Zielsetzung des Unternehmens wider, bis 2050 klimaneutral zu werden.
Equinor erwarb 2023 einen Anteil von 9,8 % am dänischen Offshore-Windunternehmen Ørsted für 2,3 Milliarden Euro und wurde damit zweitgrößter Anteilseigner hinter dem dänischen Staat. Der Einstieg bei Ørsted ermöglicht Equinor den Ausbau seiner Expertise und Partnerschaften im Bereich der Windenergie.
Dogger Bank: Der weltweit größte Offshore-Windpark
Ein herausragendes Beispiel für Equinors Innovationskraft ist der Offshore-Windpark Dogger Bank in der britischen Nordsee. Dogger Bank, der zusammen mit SSE Renewables und Vårgrønn gebaut wird, wird nach seiner Fertigstellung der größte Offshore-Windpark der Welt sein. Die drei Bauphasen Dogger Bank A, B und C werden insgesamt 3,6 Gigawatt Kapazität liefern und bis zu sechs Millionen britische Haushalte versorgen. Die erste Turbine des Projekts liefert bereits Strom ins britische Netz.
„Dogger Bank zeigt, wie wichtig die Offshore-Windenergie für die nachhaltige Stromversorgung ist“, sagt Hans E. Hegge, Equinors Finanzvorstand. „Wir schaffen damit nicht nur saubere Energie, sondern auch langfristige Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum.“ Hegge betont, dass Dogger Bank mit innovativen Technologien wie der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ausgestattet ist, die eine effiziente Energieübertragung ermöglicht.
HGÜ-Technologie und innovative Turbinen für maximale Effizienz
Dogger Bank setzt auf die leistungsstarken Haliade-X-13-Megawatt-Turbinen von GE Vernova, die durch ihre Größe und Effizienz neue Standards setzen. Eine einzige Umdrehung der 107 Meter langen Rotorblätter erzeugt genug Strom, um einen britischen Haushalt für zwei Tage zu versorgen. Die eingesetzte HGÜ-Technologie ermöglicht es, die gewaltigen Energiemengen über große Distanzen verlustarm zum britischen Netz zu leiten. Diese Innovationen machen Dogger Bank zum technologisch fortschrittlichsten Offshore-Windpark der Welt.
Strategische Partnerschaft mit Ørsted
Durch den Einstieg bei Ørsted kann Equinor seine Expertise im Offshore-Windbereich weiter ausbauen und von Ørsteds Erfahrung in Großprojekten profitieren. Ørsted ist weltweit führend in der Offshore-Windindustrie und bietet Equinor wertvolle Synergien für zukünftige Projekte.
Hans E. Hegge sieht in der Partnerschaft „eine großartige Gelegenheit, unsere Kompetenzen zu bündeln und den Offshore-Windsektor global zu stärken“. Er betont, dass Equinor mit Ørsted einen starken Partner an der Seite habe, um die Energieziele weltweit zu verwirklichen.
Arbeitsplätze und wirtschaftlicher Nutzen
Neben der Versorgung von Millionen Haushalten mit sauberem Strom schafft Dogger Bank langfristige Arbeitsplätze. Rund 2.000 Stellen wurden bereits während der Bauphase geschaffen. Etwa 400 Mitarbeiter werden am Standort im Hafen von Tyne für Betrieb und Wartung beschäftigt sein.
Equinor wird Dogger Bank für mindestens 35 Jahre betreiben und dafür sorgen, dass der Windpark nachhaltig und effizient arbeitet.
Equinors globale Expansion und Zukunftspläne
Equinor plant, seine Aktivitäten im Offshore-Windbereich weiter auszubauen und konzentriert sich dabei auch auf Märkte außerhalb Europas, darunter die USA und Asien. Vor allem die US-Ostküste bietet großes Potenzial für neue Projekte. Equinor sieht in diesen Regionen nicht nur wirtschaftliche Chancen, sondern auch die Möglichkeit, weltweit zur Reduktion von CO₂-Emissionen beizutragen.
Fazit
Equinor zeigt, wie ein traditioneller Öl- und Gaskonzern zur treibenden Kraft im Bereich erneuerbare Energien werden kann. Mit bahnbrechenden Projekten wie Dogger Bank und dem strategischen Einstieg bei Ørsted sichert sich Equinor eine Spitzenposition in der Offshore-Windindustrie. „Wir sind stolz darauf, die Energiewende aktiv zu gestalten und gleichzeitig die wirtschaftlichen Chancen der Zukunft zu nutzen“, so Hans E. Hegge.