Fraport erweitert Flughafen-Portfolio

Leere Flughafenhalle
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Der deutsche Flughafenbetreiber Fraport AG saniert griechische Flughäfen und erweitert nun sein Portfolio, das bereits 14 Regionalflughäfen umfasst.

Der deutsche Flughafenbetreiber Fraport AG hat ein verbindliches Angebot für die Konzession des Flughafens Kalamata in Griechenland abgegeben. Der Flughafen gehört dem staatlichen Beteiligungs- und Wachstumsfonds HCAP. Fraport könnte somit sein bereits bestehendes Portfolio von 14 Regionalflughäfen in Griechenland erweitern. Die Abgabe des Angebots fand nach Ablauf der Bieterfrist in der vergangenen Woche statt. Der genaue Betrag des Gebots wurde bisher aber noch nicht veröffentlicht.

Teilnahme am Bieterverfahren

Im ursprünglichen Bieterverfahren, das 2022 eröffnet wurde, hatten sich mehrere Firmengruppen um die Flughafen-Konzession beworben. Allerdings zogen sich drei der ursprünglich interessierten Konsortien in der Schlussphase zurück und gaben folglich keine Angebote ab. Fraport tritt in einem Konsortium auf, das auch griechische Partner wie Delta Airport Investments S.A., die zur Unternehmerfamilie Copelouzos gehört, sowie Pileas Holdings S.A., die zur Reederfamilie Constantakopoulos gehört, umfasst.

Fraports Engagement in Griechenland

Fraport betreibt in Griechenland bereits seit 2017 insgesamt 14 Regionalflughäfen. Dazu zählen wichtige Flughäfen in Städten wie Thessaloniki sowie auf beliebten Ferieninseln wie Mykonos, Santorin, Rhodos und Korfu. Fraport sicherte sich die Konzessionen für diese Flughäfen bei einer Ausschreibung, die mit einem Gesamtwert von 1,24 Milliarden Euro verbunden war. Jährlich zahlt das Unternehmen rund 23 Millionen Euro an den griechischen Staat.

Luftaufnahme der Landebahn auf Zakynthos
Der Flughafen der griechischen Insel Zakynthos

Wachstumspotenzial des Flughafens Kalamata

Mit rund 351.000 Fluggästen im vergangenen Jahr zählt der Flughafen Kalamata zu den kleineren Flughäfen in Griechenland. Beachtlich ist dabei, dass sich die Passagierzahlen jedoch seit 2010 nahezu verdreifacht haben. Branchenexperten sehen großes Entwicklungspotenzial für den Flughafen, da die Region um Kalamata, die bisher übrigens hauptsächlich für ihre Oliven bekannt war, zunehmend touristisch erschlossen wird. So befindet sich in der Umgebung unter anderem das Costa Navarino, Griechenlands größtes Strand- und Golfresort, das über vier Fünfsternehotels und zahlreiche Privatvillen verfügt.

Flughafen hat historischen Hintergrund

Der Flughafen trägt den Namen „Captain Vassilis Constantakopoulos“, benannt nach dem 2011 verstorbenen Tycoon, der aus der Region stammt. Er hinterließ seinen Söhnen nicht nur eine der größten privaten Containerschiff-Flotten, sondern auch das Costa Navarino, das 2010 eröffnet wurde. Diese Verbindung zur Region könnte zur Attraktivität des Flughafens beitragen.

Trotz des touristischen Potenzials wird der Flughafen Kalamata derzeit von der staatlichen Luftfahrtbehörde Hellenic Civil Aviation betrieben und zeigt sich in einem recht desolaten Zustand.

Dritte Sanierungsphase

Desolat ist nicht nur der Flughafen in Kalamata. Auch andere griechische Airports müssten dringend saniert werden. Und so werden im Zuge der dritten Sanierungsphase von Fraport Greece in den kommenden Monaten auch an mehreren Flughäfen Arbeiten an den Start- und Landebahnen vorgenommen.

Davon betroffen sind etwa die Flughäfen Zakynthos, Kavala, Kefalonia, Korfu, Mykonos, Santorini, Samos, Rhodos und Mytilini. Auf Rhodos werden die Wartungsarbeiten beispielsweise zwischen dem 10. Dezember und dem 31. Januar 2025 einmal pro Woche durchgeführt.

Wie Fraport mitteilte, bleibt der Flughafen dann jeweils von Dienstag 18 Uhr bis Donnerstag 18 Uhr geschlossen. Notflüge wie beispielsweise Ambulanzflüge, Such- und Rettungsflüge sowie Feuerlöschflüge werden aber dennoch an allen Flughäfen jederzeit möglich sein.

Zukünftige Investitionen und Privatisierung

Die Holdinggesellschaft Pileas hat bereits früh Interesse an der Flughafenkonzession gezeigt und sieht in Fraport einen erfahrenen Partner. Delta Airport Investments, die ebenfalls an der Flughafengesellschaft AIA in Athen und an Fraport Greece beteiligt ist, bringt ebenfalls relevante Erfahrungen mit.

Der neue Konzessionär wird erheblichen Investitionsbedarf haben, um den Flughafen auf ein konkurrenzfähiges Niveau zu bringen. In den kommenden Wochen müssen Details mit dem Staatsfonds HCAP ausgehandelt werden, bevor der Konzessionsvertrag unterzeichnet werden kann.

Ausblick auf weitere Privatisierungen

In einem nächsten Schritt plant der staatliche Beteiligungsfonds die Ausschreibung der Konzessionen für 22 weitere kleinere Regionalflughäfen in Griechenland. Damit wäre die vollständige Privatisierung aller griechischen Zivilflughäfen in greifbare Nähe gerückt und könnte das Wachstumspotenzial des gesamten Landes im Luftverkehrssektor weiter fördern.

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