Hoffnung bei Rheuma: Biotech-Firma aus München stellt innovative Therapie vor

Frau greift sich an die Hände
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Frau greift sich an die Hände

Das Münchener Biotech-Unternehmen Sci-Rhom hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Therapie für Entzündungskrankheiten wie Rheuma zu entwickeln. Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde von 63 Millionen Euro plant das Unternehmen, seinen ersten Wirkstoffkandidaten noch in diesem Jahr in klinischen Studien zu testen.

Die neue Investitionsrunde wurde von renommierten europäischen Wagniskapitalgebern unterstützt, darunter Andera Partners, Kurma Partners und weitere namhafte Geldgeber.

Das Team von Sci-Rhom, das aus erfahrenen Gründern wie dem deutschen Krebsforscher Axel Ullrich und dem Molekularbiologen Jens Ruhe besteht, strebt die Entwicklung eines neuartigen Antikörpers gegen Autoimmunerkrankungen an.

Der Medikamentenkandidat basiert dabei auf Forschungen von Dr. Carl Blobel, der einen neuen Wirkmechanismus bei Entzündungskrankheiten entdeckt hat. Dieser Ansatz zielt auf den Schlüsselregulator IRhom2 ab und könnte mehrere entzündungsfördernde Signalwege blockieren, ähnlich wie das bekannte Medikament Humira, jedoch mit dem Vorteil einer potenziell geringeren Immunsuppression.

95 % der Therapie-Entwicklungen scheitern

Die Entwicklung solcher Therapien birgt hohe Risiken, da etwa 95 % der Wirkstoffkandidaten in der klinischen Entwicklung scheitern. Trotzdem zeigt sich das Management von Sci-Rhom optimistisch über die Erfolgsaussichten ihres Produkts, das als First-in-Class-Therapie gilt.

Investoren wie Olivier Litzka von Andera Partners und Peter Neubeck von Kurma Partners sind vom Innovationspotenzial von Sci-Rhom jedenfalls überzeugt. Sie sehen die Chance, dass der neue Antikörper eine sicherere und effektivere Behandlungsoption für Patienten mit Autoimmunkrankheiten bieten könnte, insbesondere für jene, die mit bestehenden Therapien unzureichend behandelt werden können.

Ärztin behandelt Patienten

Erfahrener CEO treibt Entwicklung voran

Jan Poth, der ehemalige Immunologie-Leiter von Boehringer Ingelheim, wurde als CEO von Sci-Rhom eingestellt, um die weitere Entwicklung voranzutreiben. Er hat bereits Erfahrung mit der Entwicklung erfolgreicher Medikamente wie Skyrizi für Psoriasis und Morbus Crohn.

Über eine Million Deutsche leidet an Rheuma

Etwa 5 bis 8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Autoimmunerkrankungen. Diese Erkrankungen umfassen eine Vielzahl von Krankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift und schädigt, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis, Lupus erythematodes, Multiple Sklerose, Typ-1-Diabetes und Morbus Crohn.

Etwa 1 bis 1,5 Millionen deutsche Staatsbürger leiden an rheumatischen Erkrankungen. Die häufigste Form ist dabei die rheumatoide Arthritis, viele sind aber auch von anderen Arten wie zum Beispiel Osteoarthritis (Gelenkverschleiß), Fibromyalgie, Gicht und Spondyloarthritiden betroffen.

Zweite klinische Studienphase steht bevor

Die nächste Phase für Sci-Rhom wird die zweite klinische Studienphase sein, in der die Wirksamkeit des neuen Therapieansatzes unter Beweis gestellt werden soll. Der sogenannte Proof of Concept wird für das Jahr 2027 erwartet, was einen wichtigen Meilenstein für die potenzielle Markteinführung darstellen könnte.

Sci-Rhom positioniert sich damit als vielversprechendes Unternehmen im wettbewerbsintensiven Markt der Autoimmunerkrankungen, der milliardenschwer ist. Mit einer starken Investorenbasis und einem innovativen Forschungsansatz könnte das Unternehmen eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung neuer Therapien spielen, die das Leben von Millionen von Menschen weltweit verbessern könnten.

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