Rebike und Decathlon: Partnerschaft für Gebraucht-E-Bikes

Frau in Sportkleidung macht eine Radtour
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Frau in Sportkleidung macht eine Radtour

Das Münchener Start-up Rebike, spezialisiert auf den Verkauf von gebrauchten E-Bikes, hat durch eine neue Investitionsrunde 13 Millionen Euro Kapital erhalten.

Decathlon Pulse, der Risikokapitalarm des Sportartikelriesen Decathlon, führt diese Investition an. Obwohl Rebike sein Geschäftsmodell mehrfach anpassen musste, sieht Decathlon Potenzial, besonders in der wachsenden Kreislaufwirtschaft im Radsport. Mit dieser neuen Finanzspritze plant Rebike, seine Produktionskapazitäten am Standort in Kempten zu erweitern und den internationalen Vertrieb zu fördern. Für das Start-up bietet diese Zusammenarbeit zudem die Möglichkeit, sich einen starken Verkaufspartner zu erschließen.

Dynamische Geschäftsmodell-Entwicklung

Seit seiner Gründung im Jahr 2018 hat Rebike mehrfach Anpassungen vorgenommen, um auf Marktbedingungen zu reagieren. Ursprünglich konzentrierte sich das Unternehmen auf eine Online-Plattform für hochwertige gebrauchte E-Bikes, welche jedoch hauptsächlich von Privatkunden stammen bzw. als Vorführmodelle dienen sollten.

Schnell zeigte sich aber, dass die Versorgung durch Privatkunden und Hersteller allein unzureichend war. Deshalb wechselten die Gründer Thomas Bernik und Sven Erger zu einem Modell, bei dem sie primär Leasing-E-Bikes beziehen, die dann in ihren Werkstätten professionell aufbereitet werden. Dieser Wandel kann durchaus als entscheidend für das nachhaltige Wachstum von Rebike angesehen werden. Heute gilt das Unternehmen als Premiumanbieter hochwertiger Gebraucht-E-Bikes.

Internationale Expansion und Marktpotenzial

Mit dem frischen Kapital möchte Rebike neben der Produktionssteigerung auch den internationalen Markt weiter erschließen. In Frankreich ist das Unternehmen bereits aktiv und plant nun Expansionen nach Belgien und in die Niederlande.

Diese Märkte bieten attraktive Möglichkeiten, da auch dort die Nachfrage nach erschwinglichen E-Bikes steigt. Die Geschäftsergebnisse spiegeln diesen Erfolg wider: Der Umsatz von Rebike wächst jährlich um 50 % und soll dieses Jahr voraussichtlich 40 Millionen Euro erreichen. Langfristig plant das Unternehmen, die Kapazitäten so auszubauen, dass bis zu 100.000 E-Bikes pro Jahr aufbereitet werden können.

Junge Frau mit Tablet und E-Bike im Freien

Nachhaltigkeit als Schlüssel zur Investorenattraktivität

Nachhaltigkeit sei einer der wesentlichen Gründe, warum Decathlon Pulse und weitere Investoren in Rebike investiert hätten. Das Interesse an Kreislaufwirtschaft und nachhaltigem Konsum wächst nämlich stetig. Durch die Aufarbeitung gebrauchter E-Bikes verlängert Rebike die Lebensdauer der Räder und ermöglicht Kunden gleichzeitig den Zugang zu hochwertigen E-Bikes zu einem Bruchteil des Neupreises.

Laut Franck Vigo, dem CEO von Decathlon Pulse, steht die Partnerschaft mit Rebike ganz im Zeichen dieser Kreislaufwirtschaft und soll dazu beitragen, nachhaltigere Konsumalternativen im Radsportsektor zu fördern.

Wachsende Konkurrenz im Gebraucht-E-Bike-Markt

Neben Rebike gibt es weitere Wettbewerber, die ebenfalls im Bereich der gebrauchten E-Bikes tätig sind. Das französische Unternehmen Upway, seit 2021 aktiv, bedient den deutschen Markt und bietet ähnlich wie Rebike aufbereitete E-Bikes an. Auch über Plattformen wie Bike Exchange und Ebay werden zahlreiche gebrauchte E-Bikes angeboten.

Dennoch sieht sich Rebike als Premiumanbieter, der sich durch Qualitätsstandards und die breite Modellpalette abhebt. Dies kommt insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zugute, in denen viele Konsumenten nach preisgünstigeren Alternativen zu Neurädern suchen.

Herausforderungen und Chancen in einem hart umkämpften Markt

Der E-Bike-Markt hat seit der Corona-Pandemie mit gesunkenen Absätzen und hohem Preisdruck zu kämpfen. Der Preisdruck wächst, birgt aber auch Chancen. Durch sinkende Preise werden E-Bikes nämlich auch für breitere Käuferschichten erschwinglich.

Rebike setzt in diesem Zusammenhang auf ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis, mit gebrauchten E-Bikes, die etwa zwischen 900 und 7.000 Euro kosten und so eine erschwinglichere Alternative zu neuen Modellen bieten.

Zukunftsaussichten: Wachstum und Produktionssteigerung

Für die kommenden Jahre ist Rebike voraussichtlich gut aufgestellt. Mit dem Ziel, langfristig jährlich 100.000 Räder aufzuarbeiten, plant das Unternehmen bereits ein Zwei-Schicht-Modell in Kempten und möglicherweise die Eröffnung eines zweiten Standorts.

Mit dem frischen Kapital und einem stabileren Geschäftsmodell strebt Rebike an, seine Marktposition weiter auszubauen und durch die Partnerschaft mit Decathlon von dessen breitem Netzwerk an 1.700 Filialen weltweit zu profitieren. Die Pläne zur Ausweitung der Verkaufspräsenz, möglicherweise auch in Decathlon-Geschäften, könnten Rebike einen wichtigen Wettbewerbsvorteil im stetig wachsenden Markt für gebrauchte E-Bikes verschaffen.

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