Siemens testet innovative Gebäudesteuerung in Berghütte

Ikonischer Matterhornberg und kleines Dorf mit Holzhütten auf dem Hügel von Zermatt, Schweiz
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Ikonischer Matterhornberg und kleines Dorf mit Holzhütten auf dem Hügel von Zermatt, Schweiz

In der Monte-Rosa-Hütte bei Zermatt in der Schweiz testet Siemens gerade eine neuartige Gebäudesteuerungstechnologie, die international auf großes Interesse stößt. Denn die hochgelegene Hütte, die nur nach einer vierstündigen Wanderung über Gletscher und Schneefelder zu erreichen ist, gilt seit ihrer Eröffnung als ein wahres Experimentierlabor für moderne Gebäude- und Automatisierungstechnik.

Building X: Datenanalyse und Übermittlung via Cloud

Seit kurzem ist die Monte-Rosa-Hütte an die neue Plattform Building X von Siemens angeschlossen. Diese Plattform ermöglicht es, mithilfe von Sensoren und Künstlicher Intelligenz die Betriebsdaten der Hütte in Echtzeit zu analysieren. Alle 15 Minuten werden Daten wie Heizungs- und Klimaanlageneinstellungen sowie das Management der Photovoltaikanlagen an die Cloud übermittelt. Die Daten helfen, den Energieverbrauch um etwa 6,5 % zu senken, indem sie die Betriebszeiten und Lasten der Systeme optimieren.

Strategische Expansion im Bereich der smarten Gebäudetechnik

Die Integration von Building X ist ein bedeutender Schritt für Siemens, immerhin strebt das Unternehmen im Bereich der smarten Gebäudetechnik eine strategische Expansion an.

Der Markt für intelligente Gebäude wächst rasant. Schätzungen zufolge könnte er bis 2032 jährlich um über 20 % auf etwa 570 Milliarden Dollar anwachsen. Siemens nutzt diese Entwicklung, um die neue Plattform schnell zu skalieren und eine breite Nutzerbasis zu gewinnen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf einzelnen Produkten wie Feuermeldern, sondern auf umfassenden, vernetzten Lösungen zur Gebäudeverwaltung.

Gebäudesektor für ca. 40 % des globalen Energieverbrauchs verantwortlich

Der Gebäudesektor, der rund 40 % des globalen Energieverbrauchs ausmacht, spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von CO₂-Emissionen und der Bekämpfung des Klimawandels. Die Monte-Rosa-Hütte dient als Testumgebung, um zu überprüfen, wie solche Technologien unter extremen Bedingungen funktionieren. Die Region um Zermatt ist besonders geeignet, da hier die Auswirkungen des Klimawandels direkt sichtbar sind, etwa durch das Schrumpfen des Gornergletschers.

Siemensflaggen wehen im Wind
Johannes Simon/Getty Images News via Getty Images

Photovoltaikanlage: Fortschritte trotz Hindernisse

Neben der digitalen Steuerung der Gebäudetechnik hat die Monte-Rosa-Hütte auch im Bereich der Energieversorgung und -speicherung Fortschritte gemacht. Trotz der Herausforderungen, die die Nutzung von Photovoltaik in alpinen Höhen mit sich bringt, konnten Verbesserungen erzielt werden. Die Hütte verwendet nun stabilere Glasmodule für die Photovoltaikanlagen und hat eine veraltete Bleibatterie durch eine effizientere Lithium-Batterie ersetzt. Diese technologischen Anpassungen tragen zur Energieeffizienz und Zuverlässigkeit des Systems bei.

Building X in mehr als 40 Ländern aktiv

Siemens berichtet, dass Building X mittlerweile in über 40 Ländern im Einsatz ist und verschiedene KI-gestützte Apps sowie Partnerangebote umfasst. Diese Lösungen sollen den Nutzern nicht nur Transparenz über ihre Gebäudedaten bieten, sondern auch erhebliche Energieeinsparungen und Verbesserungen bei den Betriebsergebnissen ermöglichen. Die Konkurrenz im Bereich der intelligenten Gebäudetechnik ist ebenfalls aktiv, mit Anbietern wie Schneider Electric und Johnson Controls, die ebenfalls auf cloudbasierte und KI-gesteuerte Plattformen setzen.

Millionenmarkt für smarte Gebäudetechnik

Der Markt für smarte Gebäudetechnik ist ein Milliardenmarkt, der durch digitale Technologien erheblich wächst. Der Trend zu smarten Beleuchtungen und Heiztechnologien und der Trend zur digitalen Fernüberwachung von Heizungsanlagen nehmen zu.

In der Schweiz, die oft als Testumgebung für neue Technologien dient, sind bereits jetzt viele kleine und mittelständische Unternehmen bereit, innovative Lösungen auszuprobieren. Die Entwicklungen werden immer besser, der Markt wächst kontinuierlich und das Interesse und Engagement schwappt immer mehr auch auf andere Länder über.

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