Unilever: Wie ein Konsumgüter-Gigant auf Nachhaltigkeit setzt

Logo von Unilever auf einem Gebäude
Jasper Juinen/Bloomberg via Getty Images
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Logo von Unilever auf einem Gebäude
Jasper Juinen/Bloomberg via Getty Images

Unilever gehört zu den größten Konsumgüterkonzernen weltweit und hat Nachhaltigkeit fest in seine Unternehmensstrategie integriert. Der Konzern setzt auf Innovation, um ökologische und soziale Ziele zu erreichen. Mit ambitionierten Projekten und klaren Vorgaben zeigt Unilever, dass globaler Erfolg und Nachhaltigkeit vereinbar sind.

Der Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen

Unilever entstand 1929 durch den Zusammenschluss von Margarineproduzenten und Seifenherstellern. Schon damals spielte der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen eine Rolle, doch erst in den letzten Jahrzehnten wurde Nachhaltigkeit zum zentralen Leitmotiv.

Bereits im Jahr 2010 präsentierte der Konzern den „Unilever Sustainable Living Plan“ (USLP). Damit verpflichtete sich Unilever, die Umweltauswirkungen seiner Produkte zu halbieren und gleichzeitig die Lebensqualität von Millionen Menschen zu verbessern.

Ein Beispiel für die Umsetzung dieser Ziele ist die Zusammenarbeit mit Landwirten im globalen Süden. In Kenia schult Unilever Teeanbauer, um den Wasserverbrauch zu senken und gleichzeitig die Erträge zu steigern. Dies verbessert nicht nur die Umweltbilanz, sondern sorgt auch für höhere Einkommen.

Konkrete Maßnahmen im Bereich Umwelt

Ein Schwerpunkt von Unilever liegt auf der Reduzierung von Plastik. Bis 2025 sollen alle Verpackungen wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar sein. Zudem plant der Konzern, den Einsatz von Neuplastik um 50 % zu verringern.

Eine konkrete Maßnahme ist das Nachfüllsystem für Waschmittelmarken wie Persil. In einigen Ländern können Verbraucher ihre Behälter direkt im Geschäft wieder auffüllen. Diese Innovation reduziert den Bedarf an Einwegplastik erheblich.

Auch in der Produktion setzt Unilever auf Nachhaltigkeit. Fabriken sollen CO₂-neutral werden. Der Wasserverbrauch wird weltweit reduziert. Im Jahr 2022 bezog der Konzern bereits 80 % seiner Energie aus erneuerbaren Quellen. Ein Vorzeigebeispiel ist die Produktionsstätte in der Dominikanischen Republik, die vollständig mit Solarenergie betrieben wird.

Computer mit Go Green in der Mitte und viele grüne Icons

Soziale Verantwortung als Unternehmensziel

Neben ökologischen Zielen spielt soziale Verantwortung eine zentrale Rolle bei Unilever. Der Konzern arbeitet mit Kleinbauern zusammen, um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Ziel ist es, bis 2030 zehn Millionen Menschen bei der Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen zu unterstützen.

Unilever setzt sich auch für fairen Handel ein. Die Eismarke Ben & Jerry’s verwendet beispielsweise ausschließlich fair gehandelten Kakao. Dies zeigt, wie soziale Verantwortung in die Produktstrategie integriert wird.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Förderung von Frauen. In Indien hat Unilever ein Programm ins Leben gerufen, das Frauen in ländlichen Gebieten hilft, ein eigenes Einkommen zu erzielen, indem sie als Vertriebsmitarbeiter Produkte in ihrer Gemeinde verkaufen.

Windrad im Sonnenuntergang und ein Strohballen davor

Probleme für Unilever bei der Umsetzung

Die umfangreiche Lieferkette und die Vielzahl der Produkte machen die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele komplex. Kritiker bemängeln, dass das Unternehmen in einigen Bereichen mehr tun könnte, um Lieferanten und Partner zu nachhaltigem Handeln zu bewegen.

Zudem bleibt der Umgang mit Plastikabfall in einigen Regionen ein Problem. Zwar hat Unilever Fortschritte erzielt, doch in Ländern mit schwachen Recyclingsystemen ist die Umsetzung schwieriger.

Der Einfluss auf den Konsummarkt

Unilever hat durch seine Nachhaltigkeitsstrategie auch die Konsumgewohnheiten verändert. Marken wie Dove, Knorr oder Ben & Jerry’s stehen für soziale und ökologische Verantwortung. Diese klare Positionierung hat dazu beigetragen, dass Konsumenten bewusst zu Produkten greifen, die mit nachhaltigen Werten verbunden sind.

Besonders jüngere Zielgruppen legen immer mehr Wert auf umweltfreundliche und fair produzierte Waren. Mit seiner Strategie trifft Unilever den Zeitgeist und stärkt gleichzeitig die Markenloyalität.

Umsatzentwicklung und Ausblick

Im Jahr 2023 erzielte Unilever einen gigantischen Umsatz von 59,6 Milliarden Euro. Die Zahlen für 2024 sind derzeit noch nicht vollständig bekannt.

Statistik: Umsatz von Unilever weltweit in den Jahren 2004 bis 2023 (in Millionen Euro)

Die Zukunft von Unilever sieht vielversprechend aus. Der Konzern plant, seine Nachhaltigkeitsziele weiter auszubauen und bis 2039 vollständig klimaneutral zu werden. Dies umfasst nicht nur die eigenen Produktionsstätten, sondern auch die gesamte Lieferkette.

Unilever setzt dabei auf Innovationen, wie die Entwicklung neuer Verpackungsmaterialien und den Ausbau nachhaltiger Produktlinien. Die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft steht dabei im Mittelpunkt. Es ist höchste Zeit, dass die großen Konzerne ihre Verantwortung wahrnehmen und als Vorbilder vorangehen.

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