Alphabet und die Probleme der Tech-Konzerne
Alphabet ist der Mutterkonzern von Google und weiteren Unternehmen mit Sitz in Mountain View, Kalifornien. Gegründet wurde Alphabet von Google und umfasst jetzt alle Unternehmen, die früher unter der Marke Google angesiedelt waren. Für Google bleibt alles beim Alten. Sie ist jetzt 100%ige Tochter von Alphabet. Derzeit schluckt die Holding Milliardenverluste und möchte 11.000 Stellen kündigen. Was tut sich bei dem Tech-Konzern und wie sieht die Zukunft aus?
Alphabet wurde am 02.10.2015 aus der Taufe gehoben
Google Gründer Larry Page und Sergey Brin haben nicht nur Google gegründet, sondern auch verschiedene andere Firmen. Im Jahr 2015 wurden all diese Firmen in einen Mutterkonzern zusammengefasst. Sergey Brin wurde Präsident des neuen Unternehmens und Larry Page CEO. Hintergrund war, all diesen losen Firmenkonglomeraten mehr Struktur zu geben. Allein bei Google gab es unterschiedlichste Projekte und auch unterschiedlichste Verantwortungsbereiche. Die neue Muttergesellschaft Alphabet hat die Aufgabe, allen Firmen mehr Spielraum und Flexibilität zu geben.
Alphabet als Tech-Konzern für Investoren wichtig
Auch für Investoren war die Gründung von Alphabet sehr wichtig. Bis dahin war es nicht erkennbar, wofür die unterschiedlichen Unternehmen eigentlich standen. Auf der einen Seite gab es Google mit der Suchmaschine, auf der anderen Seite wurde in selbstfahrende Autos und in Gesundheitsforschung investiert. Alphabet gab Klarheit durch eine erkennbare Struktur und war somit auch für Investoren attraktiver. Die klare Trennung war auch sofort als erfolgreich zu erkennen. Die Zahlen nach dem ersten Quartal zeigten schon deutlich höhere Werte. Die Aktien wurden im Verhältnis eins zu eins automatisch in Alphabet-Aktien umgewandelt. Die neuen Strukturen halfen auch, die Firmenziele strategisch zu planen. Die Ziele wurde ambitioniert gesetzt. Die Transparenz und die damit verbundene mögliche Kontrolle haben auf unterschiedlichste Bereiche positive Auswirkungen.
Bei Google bleibt fast alles beim Alten
Unter Google sind die Suche, das Werbegeschäft, die Apps, Maps sowie Android und das ATAP-Team vereint. Für Google bleibt alles beim Alten. Als 100%ige Tochter von Alphabet behält Google weiterhin die Kontrolle über das Kerngeschäft. Innerhalb von Google gibt es viele kleinere Unternehmen, die von Google losgelöst wurden und jetzt eigene Tochtergesellschaften von Alphabet sind. Dazu gehören Calico, Google Ventures, Google Capital, Google X und Nest Labs.
Warum der Name Alphabet?
Alphabet gehört zu den teuersten und damit auch wertvollsten Unternehmen der Welt. Die Aktienwerte haben den gigantischen Wert von 1 Billion Dollar durchbrochen. Amazon, Apple, Microsoft und Facebook teilen sich die ranghöchsten Plätze der größten Tech-Unternehmen der Welt.
Es ist ein kreativer Ansatz, den die Google-Gründer mit der Namensgebung verfolgten. Das Alphabet beinhaltet alle Buchstaben, die die Sprache repräsentieren können. Damit ist das Alphabet eine der wichtigsten Innovationen der gesamten Menschheit und somit auch der Kern, der von Google beinhaltet ist. Googles Hauptaktivitäten über die Suchmaschine laufen auch über die Buchstaben.
Der Konzern streicht 12.000 Stellen
Firmenchef Sundai Pichai hat im Januar 2023 verkündet, 12.000 Stellen zu streichen. Das entspricht rund 6 Prozent der Belegschaft. Microsoft hat angekündigt, 10.000 Stellen zu streichen. Amazon gibt den Abbau von 18.000 Jobs bekannt. Und Meta, zu dem auch Facebook gehört, wird 11.000 Stellen streichen. Elon Musk hat bereits ungefähr die Hälfte der Twitter-Belegschaft entlassen. Die Tech-Konzerne haben während der Pandemie massiv Jobs aufgebaut. Die Entscheidung, jetzt so viele Jobs abzubauen, ist keine leichte Entscheidung für Sundai Pichai. Doch auch bei den Tech-Riesen merkt man die Konjunktursorgen sowie die hohe Inflation. Google und Meta machen ihren Umsatz fast ausschließlich mit Online-Werbung. Jobs im Online-Handel sind zwar gefragt, doch die Zeiten sind bei den Giganten derzeit angespannter als noch vor einem Jahr.
Auch in Europa wurden zahlreiche Mitarbeiter der Tech-Konzerne gekündigt und sind derzeit teilweise auf Jobsuche. Es gibt unterschiedliche Umschulungsprogramme in verschiedenen Ländern. In Österreich werden spannende Bürojobs auch für Quereinsteiger geboten und Programmierer werden auch gerne in Start-ups aufgenommen.
Die Zukunft liegt bei Alphabet in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz. Zukunftsprojekte wie Robotaxis der Firma Waymo oder Lieferdrohnen werden von Alphabet mitfinanziert. Diese Investitionen kosten derzeit Milliarden, doch Sundai Pichai ist überzeugt davon, darin eine gute Basis für die wirtschaftliche Zukunft des Konzerns zu schaffen.