Bnear baut virtuelle Büros für mehr Team-Feeling

Junge asiatische Frau hält Handy in der Hand und schaut auf Laptop
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Junge asiatische Frau hält Handy in der Hand und schaut auf Laptop

Mit Statusmeldungen, virtuellen Kaffeepausen und Gruppen-Calls will Bnear die soziale Komponente trotz Homeoffice stärken.

Homeoffice und Remote Work sind spätestens seit der Corona-Pandemie aus der Arbeitswelt kaum mehr wegzudenken. Zu Recht. Immerhin ergeben sich sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber zahlreiche Vorteile dadurch.

Doch wo Vor-, da auch Nachteile. Einer davon ist für viele Arbeitnehmer zum Beispiel der fehlende aktive Kontakt zu Kollegen. Dies verdeutlicht auch die nachfolgende Statistik.

Statistik: Inwiefern stimmen Sie den folgenden Aussagen zu den Nachteilen von Homeoffice zu?
Quelle: Statista

Nach einer von der DAK-Krankenkasse veröffentlichten Studie war der ausschlaggebendste Nachteil von Homeoffice bei Befragten in Deutschland der fehlende Direktkontakt zu Kollegen. Im Befragungszeitraum 2020 stimmten dieser Aussage 75 % zu, im Jahr 2021 belief sich der Anteil auf 74 %.

Um die soziale Interaktion trotz Homeoffice zu stärken, hat das Kölner Start-up Bnear eine App entwickelt, die den Büroalltag virtuell und grafisch detailliert aufbereitet nachstellt.

Wie Sims, nur in Büro-Edition

„Wenn du zu Hause arbeitest, verlierst du das Gefühl für dein Team. Du weißt nicht mehr, woran Kollegen gerade arbeiten und bist weniger motiviert“, glaubt Malte Hendricks. Zusammen mit dem Unternemensberater Sascha Theismann, dem New-Work-Berater Martin Lang und seinem Studienkollegen Fritz Fried gründete der Wirtschaftsinformatiker das Start-up Bnear.

Mit virtuellen top-ausgestatteten Büroräumen, inklusive Kaffeeküche und Whiteboards, soll den im Homeoffice sitzenden Angestellten der Eindruck vermittelt werden, dass sie sich direkt im Büro befinden. Dabei erinnert die grafische Darstellung der Bnear-App stark an das beliebte Computerspiel „Die Sims“, nur eben in der Office-Edition.

Ein klassischer Arbeitstag im Büro-Metaverse

So realitätsnah die App auch sein soll, so realitätsfern ist zumindest der Start. Der Arbeitstag beginnt nämlich auf einem roten Teppich vor dem Lift. Der erste Interaktionspunkt für den Austausch zwischen Kollegen. User können ihre Stimmung per Emoticon ausdrücken und via Statusmeldung (ähnlich wie bei Facebook) eine persönliche Nachricht hinterlassen.

Per Lift geht es dann direkt ins Office. Eine Gruppe von Schreibtischen, eine nette Küchenzeile inklusive Siebträgerkaffeemaschine und weitere Tools befinden sich in den virtuellen Räumlichkeiten. Hinter den Objekten stecken Teams-Konferenzen, die ständig im Gange sind. Wer daran teilnehmen möchte, der kann sich per Klick direkt dazuschalten und sich mit den jeweiligen Kollegen im Nu aktiv austauschen.

Bevorzugt ein Mitarbeiter, in Ruhe zu arbeiten, kann er sich ganz einfach in die digitale und mit bunten Sitzsäcken eingerichtete „Focus Zone“ begeben.

Speicherorte für Word- oder Exceldateien sind durch Bücherregale und Whiteboards gekennzeichnet.

Frau sitzt auf rotem Teppich und benutzt Laptop

Über App-Store von Microsoft-Teams

Seit Dezember 2022 kann die App von Bnear ausschließlich über den App-Store von Microsoft-Teams installiert werden. Der Grund dafür: „Teams hat 300 Millionen aktive Nutzer, mehr als zum Beispiel Slack. Wir haben uns somit für das Tool entschieden, bei dem wir das größte Marktpotenzial sehen“, so Malte Hendricks.

Je nach Größe und Anzahl der virtuellen Räume zahlen Bnear-Kunden zwischen sechs und acht Euro monatlich pro User für die Verwendung der App.

Bisher verzeichnet das Kölner Start-up laut eigenen Aussagen eine vierstellige Zahl an Kunden, darunter Unternehmen aus dem Lebensmitteleinzelhandel sowie aus dem Finanz-, Immobilien- und Telekommunikationssektor.

Personalisierung als Kundenwunsch

Interessant ist, dass sich viele Kunden nicht unbedingt bessere Tools wünschen, sondern vor allem die Personalisierung in den Vordergrund stellen. So erzählt Hendrick von einem Kunden, der sein virtuelles Büro mit Designermöbeln von Vitra ausstatten wollte. Auch Pflanzen, Wandfarben oder Extras wie Osternester und geschmückte Weihnachtsbäume seien Kundenwünsche, was Hendricks anfangs verwunderte. Immerhin fokussierte der Wirtschaftsinformatiker vermehrt den Mehrwert der App und weniger das „Schnickschnack“.

Frau mit Weihnachtsmütze dekoriert Büro

Gamifizierung wolle man nicht

Bnear reagiert auf die Präferenzen seiner Kunden und baut die App kontinuierlich aus. Mittlerweile gibt es auch eigene „Eventräume“, in denen Firmenfeste gefeiert, Gäste oder Lieferanten empfangen werden können. Und wer Fragen rund um die App hat, der kann sich an Bruno, den digitalen Bürohund, wenden.

Klingt nach Gaming-App? Ja und nein. Die Features, die die App zu bieten hat, fördern die Kreativität und das Spielerische mit hoher Wahrscheinlichkeit. Dennoch verfolgt die App einen wichtigen Zweck. Und dieser ist den Gründern besonders wichtig. So soll die App zwar auch Spaß machen, in erster Linie aber ein hilfreiches und äußerst effizientes Tool für die Arbeit sein.

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