SafeSpace: Zwei Teenies gründen App für den sicheren Nachhauseweg

Ampel zeigt rotes Licht
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Ampel zeigt rotes Licht

Nour Idelbi und Joline Reker sind die beiden Gründerinnen von SafeSpace, einer App, die Frauen das mulmige Gefühl auf dem nächtlichen Nachhauseweg nehmen soll. Darüber hinaus bietet die App der beiden jungen Schülerinnen aus Schieder-Schwalenberg auch die Möglichkeit, sich auszutauschen und zu supporten.  

Ampelsystem soll Sicherheit regeln

Ein in die App integriertes Ampelsystem gibt Aufschluss über das Befinden des Users und leitet gegebenenfalls die notwendigen Schritte ein. Nutzer können ihren aktuellen Status per Klick auf die jeweilige Farbe schnell und unkompliziert kommunizieren.

Rot steht für Alarm. In diesem Fall verständigt die App umgehend die Polizei, übermittelt den Standort an die zuvor individuell eingetragenen Notfallkontakte und startet zudem automatisch eine Audioaufnahme.

Gelb wiederum deutet darauf hin, sich unsicher zu fühlen. Hier stehen einem mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die Situation zu regeln (Fake-Telefonat, Senden einer Nachricht an die Notfallkontakte).

Grün bedeutet, dass alles „safe“ ist und die Person sicher zu Hause angekommen ist.

Asiatische Frau blickt auf der Straße bei Nacht auf ihr Handy und lächelt

„SafeSpace soll mehr als eine Wegbegleiterin sein“

Den beiden Gründerinnen ist es wichtig, dass ihre App mehr als nur eine Wegbegleiterin ist. Vielmehr soll sie eine komplette Community vereinen, diese zu einem aktiven Austausch anregen und langfristig mehr Sicherheit garantieren. Dazu soll unter anderem die SafeSpace-Map beitragen.

In dieser Karte können Nutzer ihren Standort eintragen sowie ihr Befinden über eine Statusangabe mit anderen teilen. Auch eigene SafeSpaces, also sichere Orte, können erstellt werden. Zum Beispiel kann die Wohnung einer Freundin als solcher angegeben werden. Und es können sogar Routen berechnet werden, etwa die sicherste oder die schnellste.

Erscheint der Weg nach Hause suspekt, ist dies in der Map sogleich ersichtlich und die Notfallkontakte werden umgehend informiert.

Bereits mehr als 5.000 Nutzer

Bereits über 5.000 User nutzen die App, was darauf rückschließen lässt, dass sich viele auf dem Nachhauseweg unsicher fühlen. Ein alarmierendes Zeichen.

Sexuelle Belästigung ist eine häufige Form der Gewalt gegen Frauen und reicht von noch weniger schwerwiegenden Formen wie Anstarren, „Catcalling“, anzüglichen Bemerkungen oder Belästigungen per Telefon oder im Internet über unerwünschte Berührungen und sexuelle Bedrängnis bis hin zu sexualisierten körperlichen Übergriffen. Je nach Form, Kontext und Ausmaß können sexuelle Belästigungen strafbare Handlungen sein.

Frau hält beide Hände in Abwehrhaltung vor ihr Gesicht

Anzahl an sexuellen Übergriffen steigt

Seit einer Verschärfung des Sexualstrafrechts in Deutschland im Jahr 2016 ist die Anzahl der polizeilich erfassten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung deutlich gestiegen. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 81.630 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung polizeilich erfasst. Im Vorjahr waren es sogar 118.196. Zudem wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist, da zahlreiche Opfer die Straftat gar nicht zur Anzeige bringen.

Die Corona-Pandemie hat zu einem Anstieg von körperlicher und seelischer Gewalt gegen Frauen geführt: Dieser Meinung sind rund 77 % der Frauen aus der EU, die im Rahmen des „Flash Eurobarometer – Frauen in Zeiten von COVID-19“ befragt wurden. Unter den Frauen in Deutschland gaben rund 80 % an, dass die Pandemie zu einem starken bzw. geringen Anstieg geführt hat, während nur etwa 10 % glaubten, dass diesbezüglich keine Veränderung stattgefunden hat.

10.000 Euro beim STARTUP TEENS-Award

Die App scheint wie gerufen zu kommen. Beim STARTUP TEENS-Award im letzten Jahr gewannen Nour Idelbi und Jolene Reker, die sich übrigens über TikTok kennengelernt haben, für ihre Gründer-Idee 10.000 Euro.

Der Support von STARTUP TEENS, einer Organisation, die Jungunternehmer mit Mentoren vernetzt, unterstützt die beiden zudem, ein kluges Netzwerk zu spannen. Zwei besonders namhafte Unterstützerinnen sind bereits gefunden: Die bekannte Influencerin und Unternehmerin Diana zur Löwen sowie die als „Deutsche Vorbildunternehmerin“ ausgezeichnete Lea Sophie Cramer.

Auch der Webhosting-Anbieter GoDaddy fand von Beginn an Gefallen am Startup und unterstützte die Mädchen im Zuge des Aufbaus ihrer Website. Dazu berät ein Team aus Experten die SafeSpace-Gründerinnen tatkräftig, um die App so professionell wie möglich zu gestalten. Der weitere Erfolgsweg scheint damit geebnet.

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