Space Forge baut Origami-Hitzeschild für Satelliten

Illustration eines Satelliten im Weltraum
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Illustration eines Satelliten im Weltraum

Das britische Start-up Space Forge hat einen Schild entwickelt, der Fabriken im Weltall aufbauen und zugleich den CO2-Ausstoß reduzieren soll.

Um die fortschrittliche Idee verständlicher zu machen, sei eingangs erwähnt, dass Raumfahrzeuge bei ihrer Rückkehr auf die Erde in eine andere Atmosphäre eintreten. Dabei entsteht eine enorm große Hitze, die es abzuleiten gilt. Bisher übernehmen sogenannte „Ablative Hitzeschilde“ diese Funktion. Sie sorgen dafür, dass die Hitze der Schilder in einem gewissen Zeitraum abbrennt.

Space Forge entwickelt Origami-Hitzeschild

Zusammen mit der Raumfahrtorganisation ESA (European Space Agency) hat das Start-up Space Forge aus Großbritannien eine neue Methode entwickelt, die Hitze von Schildern abzuleiten. Unter dem Namen „Pridwen“, der an das legendäre Schild von König Artus anlehnt, hat das Unternehmen ein faltbares Origami-Hitzeschild entwickelt. Dabei erinnert der Name Origami an die japanische Kunst des Papierfaltens.

Bunte Origami-Figuren auf blauem Hintergrund

Neue Methode mittels Wärmestrahlung

Im Gegensatz zu dem herkömmlichen Vorgang, die große Hitze durch Ablation zu regeln, setzt das britische Unternehmen auf eine Ableitung durch Wärmestrahlung.

Konkret befindet sich der Schild zusammengefaltet im Inneren eines Satelliten. Bei Wiedereintritt in die Erdatmosphäre soll sich dieser schließlich entfalten. Im Zuge dessen soll er den Satelliten dermaßen stark abbremsen können, dass eine Landung ohne Fallschirm denkbar ist.  

In Planung ist außerdem, den Schild sowie auch den Satelliten mit einem Netz einzufangen.

Erstflug noch heuer geplant

Erste Tests hat Pridwen bereits durchlaufen. Die erste Mission Anfang des Jahres scheiterte jedoch kläglich. Bereits kurz nach dem Raketenstart hieß es „Mission failed“. Dem Forge-Star-0-Satellit gelang der Eintritt in andere Sphären leider nicht.

Und dennoch, Pridwen soll noch in diesem Jahr offiziell zum Einsatz kommen. Seinen Erstflug ins Weltall dürfte er dabei an Bord der ForgeStar-1 A-Mission aus dem Hause Space Forge absolvieren.

Aus Plastilin dargestelltes Bild eines Raumfahrzeuges, dass sich zwischen der Erde, dem All und den Sternen befindet

Wer steckt hinter Space Forge?

Space Forge ist ein britisches Start-up, das 2020 gegründet wurde. Seit einiger Zeit arbeitet das Unternehmen, unter der Führung des Firmengründers Josh Western, mit der ESA zusammen. Das große Ziel, das Space Forge verfolgt, ist es, Satellitenfabriken im All zu bauen.

Auch gedenkt das Start-up aus der walisischen Hauptstadt Cardiff an, in ihren Weltallfabriken Medikamente, Metalllegierungen und Halbleiter herzustellen. In hoher Qualität und mit weniger CO2-Ausstoß.

Weltallfabriken sollen CO2-Ausstoß auf der Erde reduzieren

Josh Western sieht in der Idee offenbar Potenzial. So sei es ein großer Vorteil, dass es keine Schwerkraft gebe und dadurch ungestört gearbeitet werden könne. Außerdem würden die Fabriken in der Umlaufbahn auch keine Luftverschmutzung verursachen. Das Unternehmen gibt an, für jedes von ihm produzierte Kilogramm CO2 80 Tonnen CO2 auf der Erde einsparen zu können.

Die von Space Forge entwickelten Systeme sind allerdings nicht für die Ewigkeit. Halbjährlich müssen sie wieder zur Erde zurückkehren. Für dessen ordnungsgemäße Ankunft wurde der wieder verwendbare Hitzeschild entwickelt.

Zukünftig hofft das visionäre Unternehmen, seine Ideen realisieren zu können. Insgesamt sollen schon in unmittelbarer Zukunft 10 bis 12 Flüge pro Jahr durchgeführt werden.

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