Zu langer Winterschlaf: Digitalisierung verschlafen

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Die Digitalisierung sollte für Unternehmen heute schon zum Selbstverständnis geworden sein. Doch viele hinken nach oder haben sie sogar total verschlafen. Wirtschaftlich gesehen kann das gravierend negative Auswirkungen haben. Unternehmen ohne Digitalisierung werden langfristig nicht am Markt bestehen. Diejenigen, die diesen Prozess rechtzeitig gestartet haben, verfügen jetzt über deutliche Wettbewerbsvorteile. Wobei die Digitalisierung in Summe auch den Wettbewerb verschärft und neue Wettbewerber auf die Märkte strömen. In Deutschland schreitet die Digitalisierung seit Jahren schon langsam voran. Österreich konnte in den letzten Jahren aufholen und hat Deutschland bereits auf dem Weg zur Digitalisierung überholt.

Papierlos ist das neue Office

Alle analog gepflegten Daten sollten digitalisiert werden. Ein Bildschirm, eine Tastatur – das sollte reichen. Der Rest ist digital. Alles, was früher die „Zettelwirtschaft“ war, wird in digitale Formate übertragen. Digitalisierung ist aber nicht einmalig, sondern ein Prozess, der permanent gelebt, aktualisiert und weiterentwickelt werden muss.

Immer wieder Probleme bei der Digitalisierung

Die größte Hürde ist der hohe Investitionsbedarf. Den Unternehmen ist bewusst, dass die Kosten durch digitale Prozesse minimiert werden können, doch die Investitionen sind für viele einfach zu teuer. Das ist teuflisch, denn je länger die Investitionen hinausgeschoben werden, desto weniger kann man auch am Markt erfolgreich bestehen oder sein Geschäft sogar noch ausbauen. So unmöglich es bei manchen Unternehmen auch erscheint, die Digitalisierung muss auf jeden Fall gestartet werden, um einen Plan für die Zukunft zu entwickeln. Es gibt vom Bund oder vom Land auch interessante Förderungen, die in Anspruch genommen werden können.

Angst beherrscht noch immer einige

Die Angst vor unberechtigtem Zugriff auf sensible Unternehmensdaten besteht bei vielen und wird seit 2019 auch jährlich mehr. Die Angst vor Dingen, die man nicht versteht, ist groß, genauso wie die Angst, Daten einfach zu verlieren. Doch selbst wenn das notwendige Investitionskapital aufgebracht wird und die Ängste besiegt werden, bleibt das Thema, dass zu wenig qualifiziertes Personal vorhanden ist. Fachkräfte sind rar gesät. Es muss auch hier wieder in einen professionellen Recruitingprozess, am besten gleich in eine Employer-Branding-Strategie investiert werden, um entsprechend qualifizierte Mitarbeiter für das Unternehmen begeistern zu können.

Das Leid mit der Zeit

All das kostet Geld, doch die Investitionen rentieren sich mittelfristig. Wenn die notwendige Zeit aufgebracht wird. Ein Thema, an dem auch viele Unternehmen scheitern. Das tägliche Business ist einfach zu dominant – diese wichtigen Dinge bleiben einfach „auf der Strecke“. Bei manchen Unternehmern ist sogar das Bewusstsein vorhanden, dass etwas unternommen werden muss, doch es fehlt an Zeit und das Thema der Digitalisierung rückt immer wieder in den Hintergrund. Leider, denn für die Gestaltung der unternehmerischen Zukunft sollte man sich schon Zeit nehmen.

Bei diesen Firmen war der Winterschlaf definitiv zu lange

KODAK ist das Paradebeispiel für eine verpasste Digitalisierung. Seit der Gründung im Jahr 1892 war das Unternehmen erfolgreich. Es blieb ständig am Ball und entwickelte innovative Produkte. Kameras wurden verfeinert und jährlich verbessert. Doch die Entwicklung einer Digitalkamera wurde komplett verschlafen. Heute spielt Kodak in der Fotografie nur mehr eine Nebenrolle.

Quelle verpasste die Digitalisierung auch komplett und musste die Segel streichen. Erst im Jahr 2009 haben sie begonnen, das Online-Geschäft, in dem Amazon bereits seit 1994 tätig war, aufzubauen. Viel zu spät. 2009 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.

Dann gab’s da ja auch noch Nokia. 1992 brachte Nokia das erste massentaugliche Handy auf den Markt und hätte nie gedacht, dass einige Jahre später Smartphones verkauft werden, während Nokia gerade noch am alten Handymodell feilte. 2014 stand Nokia vor dem Aus und verkaufte seine Geschäftssparte an Microsoft.

Wirtschaftlich stabile Situation

Das ist die ideale Ausgangssituation, um mit Investitionen und Umsetzungsschritten im Bereich der Digitalisierung zu starten. Alles, was unter Druck gemacht wird, führt meistens nicht zum gewünschten Erfolg. Jedes Unternehmen muss, egal wie viel Zeit oder Geld vorhanden ist, mit dem Sammeln von Daten weitermachen. Daten stehen heute im Zentrum des unternehmerischen Interesses, denn es gibt keine Prozesse mehr ohne Daten. Der Einfluss der Datenqualität nimmt bei den Digitalisierungserfolgen immer weiter zu. Mitarbeiter sträuben sich unternehmensintern immer wieder gerne, wenn es darum geht, Stammdaten noch komplexer zu erfassen. „Die Bürokratie steigt ins Unermessliche!“, wird oft argumentiert. Doch hier geht es nicht um verstaubte Bürokratie, sondern um das Futter für die unternehmerische Zukunft. Ohne Daten keine Digitalisierung. Deshalb ist es von Vorteil, auch Mitarbeiter im Bereich der Digitalisierung zu schulen. Manche verhalten sich gerne, wie die berühmten Affen „nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen“, doch das ist definitiv die falsche Einstellung.

Bei der Digitalisierung haben die Amerikaner die Nase vorne. Es sind oftmals die verkrusteten Denkstrukturen, die uns von neuen Wegen abhalten. Der Erfolg liegt also wieder einmal in Zeit und Geld, genauso wie im Mut. Warum? Digitalisierung ist immer das, was noch nicht ist.

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