ALDI SÜD testet eigenen Lebensmittel-Lieferdienst

Logo von Aldi Süd
Jeremy Moeller/Getty Images Entertainment via Getty Images
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ALDI SÜD, einer der größten Einzelhändler weltweit, hat kürzlich eine bahnbrechende Ankündigung gemacht: Das Unternehmen wird in den Lebensmittel-Lieferdienstmarkt eintreten. Diese neue Initiative verspricht, das Einkaufserlebnis der Kunden zu verändern und den Wettbewerb in der Lebensmittelbranche zu intensivieren. Zu Beginn startet ALDI SÜD ein Pilotprojekt in drei Städten.

ALDI SÜD mit Lieferdienst „Mein Aldi“

Unter dem Namen „Mein Aldi“ bietet das Unternehmen nun innerhalb eines Pilotprojekts an, dass Kunden nicht mehr in den Markt kommen müssen, sondern aus einem kleinen speziellen Lager Waren beziehen können. Das Lager wird als „Dark Store“ bezeichnet. Die Auslieferung wird mit Elektrofahrzeugen durchgeführt. Die Bestellung erfolgt auf der Webseite des Unternehmens oder per App. Im bestellbaren Sortiment befinden sich derzeit rund 1.300 Produkte.

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Ein Paradigmenwechsel in der Lebensmittelbranche

ALDI SÜD hat sich einen Namen gemacht, indem es Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen anbietet und sich auf ein begrenztes Sortiment von hochwertigen Produkten konzentriert. Der Schwerpunkt des Unternehmens auf Effizienz und Kostenkontrolle hat ihm geholfen, eine treue Kundenbasis aufzubauen und in vielen Ländern erfolgreich zu expandieren. Mit dem Eintritt in den Lieferdienstmarkt signalisiert ALDI SÜD einen wichtigen Schritt in eine neue Ära des Einzelhandels. Als Erstes soll der Lieferdienst für Bewohner im Raum Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen geöffnet werden.

Die Konkurrenz im Lebensmittel-Lieferdienstmarkt

Der Lebensmittel-Lieferdienstmarkt hat in den letzten Jahren aufgrund der steigenden Nachfrage nach bequemen Einkaufsoptionen ein starkes Wachstum erlebt, insbesondere während der COVID-19-Pandemie. Unternehmen wie Amazon Fresh, Instacart und traditionelle Supermärkte haben ihre Online-Präsenz verstärkt und kämpfen nun um Marktanteile. Mit ALDI SÜD betritt ein neuer Schwergewichtsakteur die Bühne, der eine ernsthafte Herausforderung für die etablierten Marktteilnehmer darstellen könnte. Die Sorge besteht, dass Lidl auch in das Lieferdienstgeschäft einsteigt. Der Konkurrent hat so viel IT- und Logistik-Know-how im Unternehmen gebündelt, dass es für ihn kein Problem wäre, in kurzer Zeit einen eigenen Dienst aufzubauen.

Lieferdienst von ALDI SÜD

ALDI SÜD plant, seinen Lieferdienst schrittweise einzuführen und dabei auf seine bestehenden Filialen und Logistikstrukturen zurückzugreifen. Kunden werden die Möglichkeit haben, Lebensmittel online zu bestellen und sich diese bequem nach Hause liefern zu lassen. Das Sortiment umfasst sowohl die beliebten Eigenmarken von ALDI SÜD als auch eine Auswahl an Markenprodukten.

Der Lieferdienst wird zunächst in ausgewählten Städten eingeführt und soll dann schrittweise auf weitere Regionen ausgedehnt werden. Dies ermöglicht es ALDI SÜD, das Angebot zu optimieren und auf das Feedback der Kunden zu reagieren. Der Zeitpunkt der Einführung und die genauen Einzelheiten können je nach Markt variieren.

Die Vorteile des ALDI SÜD Lieferdienstes

Die Einführung eines eigenen Lieferdienstes bietet ALDI SÜD mehrere Vorteile. Zunächst einmal ermöglicht es dem Unternehmen, seine Reichweite zu erweitern und Kunden anzusprechen, die möglicherweise in entlegenen Gebieten leben oder aus Bequemlichkeitsgründen lieber online einkaufen. Der Lieferdienst ermöglicht es ALDI SÜD auch, sein Sortiment zu diversifizieren und Kunden eine breitere Produktpalette anzubieten.

Des Weiteren eröffnet der Lieferdienst neue Möglichkeiten für personalisierte Angebote und Marketingstrategien. ALDI SÜD kann Daten über das Einkaufsverhalten seiner Kunden sammeln und diese Erkenntnisse nutzen, um maßgeschneiderte Empfehlungen und Sonderangebote zu erstellen. Dies könnte die Kundenbindung stärken und das Wachstum noch weiter fördern.

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Die Herausforderungen und Risiken

Obwohl die Einführung eines Lieferdienstes vielversprechend ist, bringt sie auch Herausforderungen mit sich. Die Logistik des Lebensmittel-Lieferdienstes ist komplex und erfordert eine effiziente Planung und Umsetzung, um die Frische der Produkte und die pünktliche Lieferung sicherzustellen. Das Unternehmen muss auch gewährleisten, dass die Preise wettbewerbsfähig bleiben, da der Lebensmittel-Lieferdienstmarkt stark umkämpft ist. ALDI SÜD bietet im Sortiment auch Tiefkühlprodukte an, die bei der Auslieferung wieder eine weitere Herausforderung darstellen. Aus Sicht des Discounters besteht ein weiterer kritischer Punkt darin, ob und in welcher Höhe die Kunden bereit sind, Liefergebühren zu akzeptieren. Ohne Gebühren wird es ALDI SÜD nicht möglich sein, diesen Service dauerhaft anzubieten. Nur wenn ein bestimmter Mindestbestellwert erreicht wird, kann die Lieferung kostenlos erfolgen.

„Milchmann-Prinzip“

Das niederländische Start-up Picnic hat bereits das „Milchmann-Prinzip“ eingeführt, das ALDI SÜD übernommen hat. Darunter ist zu verstehen, dass Wagen innerhalb eines Liefergebietes feste Routen abfahren. Kunden bringt dies den Nachteil, dass sie nicht fix wissen, wann genau ihre Ware geliefert wird. Für ALDI SÜD besteht der Vorteil aber darin, dass es zu einer stärkeren Bündelung der Touren kommt, was die Logistikkosten massiv senkt. Kai Schmidhuber ist Geschäftsführer der ALDI-Tochter ALDI SÜD Digital und ist jetzt auch für den neuen Bereich Lieferdienst zuständig. Schmidhuber arbeitete zuvor bei DHL, wo er auch für die Entwicklung des Lieferdienstes Allyouneed zuständig war.

Detail am Rande: ALDI SÜD plant auch ein „Click & Collect“. Das Unternehmen hat bestätigt, dass es zukünftig auch möglich sein soll, dass Kunden online bestellen und die Waren selbst im Markt abholen.

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