Googles KI-Chatbot Bard startet in Europa

Handy mit Bard AI und Google-Logo
Avishek Das/SOPA Images/LightRocket via Getty Images
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Handy mit Bard AI und Google-Logo
Avishek Das/SOPA Images/LightRocket via Getty Images

Der KI-Chatbot Bard von Google ist nun auch in der Europäischen Union verfügbar. KI steht dabei für Künstliche Intelligenz. In Englisch wird der Begriff AI (artifical intelligence) verwendet. Bislang konnte Bard nur auf Englisch genutzt werden. Nun gibt es Bard auch in den am häufigsten gesprochenen Sprachen, darunter Deutsch, Arabisch, Chinesisch, Hindi und Spanisch. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Entwicklungen rund um die KI ist für Google sehr wichtig. Sprachassistent Bard sollte auf generativer Künstlicher Intelligenz aufgebaut werden. 

In den meisten Ländern verfügbar

Seit Juli 2023 ist Bard in der EU und auch in den meisten Ländern der Welt verfügbar. Der KI-Dienst Bard war bis Mitte Mai in Deutschland und anderen Ländern der EU noch gesperrt. Es gab Bedenken, ob Bard den Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entspricht. Google reagierte proaktiv und verlautete immer wieder, dass das Unternehmen die Kritik der Nutzer aufnimmt und dafür Sorge tragen werde, dass die Daten geschützt bleiben. 

Weltkarte mit Flaggen von unterschiedlichen Staaten

Entwicklung von Bard

Google arbeitete bereits seit Jahren mit Google AI und DeepMind an einem KI-gestützten System, das bislang der Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Im Jahr 2021 stellt Google sein neuronales Sprachmodell LaMDA (Langugae Model für Dialoge Applications) vor. Der Chatbot Bard soll von diesem Modell Gebrauch machen. Ziel ist es, natürliche, dialogorientierte Nutzerfragen zu beantworten. Bard kann dabei auf Informationen aus dem Internet zugreifen und damit auch aktuelle Themen bearbeiten. Damit ist Bard die unmittelbare Konkurrenz für die KI von Microsoft geworden und startet jetzt mit noch weiteren Entwicklungen erfolgreich am Markt durch.

Bard nutzt generative Künstliche Intelligenz

Die generative Künstliche Intelligenz sollte eine Konversation mit dem Assistenten ermöglichen, die menschenähnlich abläuft. Die generative KI nutzt ein ML-Modell (Maschine Learning), um die Muster und Beziehungen in von Menschen erstellten Inhalten zu ermitteln und in einem Datenset zu speichern. Bard sollte somit zunehmend lernen, natürliche Antworten zu liefern. Derzeit kann Bard auch Inspirationen liefern, welcher Text zum jeweiligen Foto passen würde, wobei diese Funktion nur auf Englisch verfügbar ist. Schon bald sind weitere Sprachen geplant. 

Was kann Bard? 

Microsoft hatte mit seinem Partnerunternehmen Open AI, das ChatGPT entwickelte, großen Erfolg. Google ist es mit Bard nun gelungen, den Wettbewerb neu zu entfachen. Die Situation ist herausfordernd, da Open AI von Microsoft unterstützt wird und die KI-Funktionen auch im Bereich der Internetsuche und der Online-Werbung weiterentwickelte. Bard setzt im Gegensatz dazu auf eine Vorlesefunktion und auch auf Fotoanalyse. Das System kann nun auch die Antworten vorlesen. Der wesentliche Vorteil besteht darin, dass man die richtige Aussprache eines Wortes hören kann. Die Antworten von Bard können auch an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Dazu können zum Beispiel die Tonalität und auch der Vorlese-Stil individuell eingestellt werden. Bard hilft Konsumenten auch, Anzeigen zu verfassen und Fotos, die hochgeladen werden, zu analysieren. 

Googles Bard ist kostenfrei 

Sämtliche Funktionen von Bard sind derzeit noch kostenfrei. „Im Moment konzentrieren wir uns darauf, Bard für die Anwenderinnen und Anwender so nützlich wie möglich zu machen. Wir fokussieren uns also im Moment nicht auf die Monetarisierung.“, sagt Google-Manager Krawczyk. 

Blauer Hintergrund mit AI Logo

Verantwortung übernehmen als Vision

„Der einzige Weg, auf lange Sicht mutig zu sein, ist, von Anfang an verantwortungsvoll zu agieren“, betonte James Manyika, der bei Google für gesellschaftliche Verantwortung beim Einsatz Künstlicher Intelligenz zuständig ist. Dieser Zugang ist besonders wichtig, da sich auch die Angst vor den KI-Entwicklungen vehement ausbreitet. Google sieht selbst die Gefahr, dass Vorurteile, die bezüglich der Software vorherrschen, verstärkt oder für die Produktion und Verbreitung von Falschinformationen genutzt werden können. Daher investiert Google sehr viel Aufmerksamkeit, Entwicklungsarbeit und Geld, um Daten, die mit Künstlicher Intelligenz erzeugt werden, mit Metadaten zu versehen, damit diese sofort erkannt werden können. Eine Gefahr liegt darin, dass die Software Videos anfertigen kann, die Handlungen von realen Personen zeigen. Google möchte diese Software nur überprüften Entwicklern zur Verfügung stellen. Damit sollen Deep Fakes mit angeblichen Handlungen realer Personen verhindert werden. 

Gigantische Marktentwicklung

Auch Bard wird das User-Verhalten von Benutzern verändern und sich immer weiterentwickeln. Das Thema KI ist derzeit in aller Munde. Die KI-Entwicklungen allgemein haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So lag die Anzahl der Patentanmeldungen im Bereich KI weltweit im Jahr 2020 noch bei 81.472 und ist im Jahr 2021 auf 141.241 gestiegen, wie die folgende Grafik zeigt. 

Statistik: Anzahl der Patentanmeldungen im Bereich KI weltweit in den Jahren 2010 bis 2021

Hinweis: Die Anmeldung ist unter bard.google.com möglich. Für die Nutzung ist nur ein Google-Konto notwendig. 

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