Perfeggt setzt auf Eier ohne Hennen

Rührei mit Schnittlauch und geröstetem Brot liegt auf Teller
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Rührei mit Schnittlauch und geröstetem Brot liegt auf Teller

Vegetarier zu sein ist längst nichts Außergewöhnliches mehr. Auch der Veganismus liegt seit Jahren im Trend und breitet sich stetig weiter aus. Fand man einst nur wenige bis gar keine Alternativen zu Fleisch oder anderen tierischen Produkten, steigt die Auswahl dieser seit längerem kontinuierlich an.

Berliner mit Pioniergeist

Das Berliner Food-Unternehmen Perfeggt nimmt sich dem plant-based-Trend aus innerer Überzeugung an. Im Jahr 2021 von Kisura-Gründerin Tanja Bogumil, glispa-Gründer Gary Lin und dem Lebensmitteltechnologen Bernd Becker gegründet, setzt das Team auf eine flüssige Ei-Alternative, die wie Rührei oder Omelette in der Pfanne gebraten werden kann. 

Die EVIG Group, Stray Dog Capital, Good Seed Ventures, E²JDJ, Tet Ventures und Shio Capital sowie Godo Röben, Frank Kühne, Fredrik Jung Abbou und Ludwig Cramer-Klett investierten bereits 2,5 Millionen Euro in Perfeggt.

Erbsenprotein und Co. versprechen Eiergeschmack

Ein leckeres Rührei ohne Verwendung von Eiern? Perfeggt macht´s möglich. Der Weg dorthin war dabei gar nicht so einfach. Immerhin gelten Eier als nur sehr schwer zu imitieren.

Perfeggt ahmt diese mithilfe von Erbsenproteinen und weiteren tierfreien Inhaltsstoffen nach. Im Gegensatz zu Eiern wird das Produkt nicht aufgeschlagen, sondern aus der Flasche gedrückt. Die Konsistenz ist zunächst zähflüssig, die Farbe beige, der Geruch leicht süßlich. An Eier denkt man im ersten Moment nicht unbedingt. Verdünnt man die Flüssigkeit jedoch mit Hafermilch, verändern sich sowohl die Konsistenz als auch die Optik zu einer, die an aufgeschlagene Eier erinnert.

Spätestens beim Braten minimieren sich die Unterschiede zum tierischen Gegenstück dann endgültig. Das Ergebnis ähnelt jenem von Rührei. Der Geschmack ebenso.

Mann hält Erbsenschote in der Hand.

Die gesunde Alternative zu Ei

Mit zahlreichen Benefits will das Start-up bei seinen Kunden und solchen, die es noch werden wollen, punkten.

  • 0 % veganer, flüssiger Ei-Ersatz aus Erbsenprotein
  • 10 % Proteingehalt & reich an Omega-3
  • Für köstliches Rührei, Pancakes, Carbonara & mehr
  • Frei von Gluten, Soja & Allergenen
  • Tierlieb & nachhaltig
  • Zuckerfrei & kalorienarm

Die Mission: Der Einklang von Planet, Mensch und Tier

Perfeggt wünscht sich eine Industrie, die sorgsam mit Planet, Mensch und Tier umgeht. In der Eierindustrie sieht das Unternehmen viele Schattenseiten. So kritisiert Perfeggt-CEO Tanja Bogumil etwa die teilweise bedenklichen Haltungsbedingungen der Hühner, erinnert an Risiken wie die Vogelgrippe und zeigt den hohen Ressourcenaufwand, der durch Futtermittel entsteht, auf.

„Das Ei für alle“

Ein Mix aus Wissenschaft, Marken-Expertise und Tech soll den Gusto auf das „Ei für alle“, ohne tierischem Ursprung, garantieren.

„Es ist an der Zeit, das Ei völlig neu zu denken – ohne Huhn, dafür mit ausgewählten Pflanzenproteinen und innovativer Technologie. Mit Perfeggt bringen wir eine echte Alternative auf den Markt für das beliebteste tierische Protein weltweit“, so Bogumil.

Das Ei ohne Henne hat sie dabei zum Großteil auch der Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteltechnologen Ben Becker, der ebenso dem Team angehört, zu verdanken. Der Lebensmitteltechnologe konnte bereits die Entwicklung von vegetarischen und veganen Produkten bei Rügenwalder Mühle ins Rollen bringen. Mittlerweile führt das Fleischwaren-Unternehmen mehrere fleischlose Alternativen in seinem Sortiment.

Strukturwandel und 170.000 mehr Veganer als 2022

Die Anzahl der Menschen in Deutschland, die sich selbst als Veganer einordnen, lag im Jahr 2022 laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse bei 1,58 Millionen. Damit waren es 170.000 Personen mehr als noch vor einem Jahr.

Statistk: Personen in Deutschland, die sich selbst als Veganer einordnen oder als Leute, die weitgehend auf tierische Produkte verzichten, in den Jahren 2015 bis 2022

Insgesamt ist auch die Anzahl der Betriebe in der Geflügelhaltung in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen, während die Anzahl der Betriebe in der Haltung von Legehennen im Jahr 1992 noch bei über 290.000 lag, umfasste die deutsche Legehennenhaltung im Jahr 2020 nur noch knapp 46.240 Betriebe.

Veganismus könnte daher viel mehr als ein Trend sein und einen generellen Wertewechsel bedeuten. Das huhnfreie Ei würde dann mehr als „perfeggt“ für den Markt sein.

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