Playmobil setzt mit viel Geld zukünftig auch auf Klimaschutz

Drei Figuren von Playmobil
Timm Schamberger/Getty Images News via Getty Images
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Drei Figuren von Playmobil
Timm Schamberger/Getty Images News via Getty Images

Playmobil hat turbulente Zeiten hinter sich. Nach dem Tot von Firmengründer Horst Brandstätter ist viel Geld im Unternehmen geblieben. Dieses wird der neue Firmenchef René Feser nun auch für den Klimaschutz nutzen. Der langjährige Firmenchef Steffen Höpfner hat seinen Vertrag überraschend aufgelöst. René Feser übernimmt nun das operative Geschäft von Playmobil und wird bis 2027 mehr als 50 Millionen Euro in den Klimaschutz investieren. 

Transformationsprozess bei Playmobil 

Mit 31. Juli 2023 verließ Steffen Höpfner als Vorstandsvorsitzender der Horst Brandstätter Group, dem Hersteller von Playmobil-Spielzeugen, das Unternehmen. Höpfner war insgesamt 26 Jahre im Unternehmen. In dieser Zeit gab es wiederholt interne Konflikte. In seinem Brief an die Mitarbeiter bestätigte Höpfner, dass Playmobil ein solides Fundament habe. 

Der neue Chef René Feser wird die wichtigsten Prozesse von einem inhabergeführten Unternehmen zu einem internationalen Konzern umstrukturieren und dies mit hoher Kompetenz durchführen. Der Transformationsprozess wurde bisher zu langsam umgesetzt. Durch Feser solle sich das nun ändern. Der Manager ist bereits seit 2016 für Finanzen und Personal verantwortlich und war bereits stellvertretender Vorstandschef der Gruppe. Künftig wird er auch die Steuerung und Organisation der gesamten Betriebsprozesse und der betrieblichen Leistungen für die gesamte Unternehmensgruppe verantworten. 

Playmobil ist ein bedeutender Spielwarenhersteller

Playmobil gehört zur deutschen Brandstätter-Gruppe und ist einer der bedeutendsten Spielwarenhersteller der Welt. Dennoch kann Playmobil aber nicht an die Umsätze der Big-Player am Markt, das sind Lego, Hasbro, Mattel und Simba-Dickie herankommen, wie die folgende Statistik zeigt. Playmobil machte im Jahr 2021 einen Umsatz von 653 Millionen Euro. Lego machte hingegen einen Umsatz von 7,429 Milliarden Euro. 

Statistik: Ranking bedeutender Spielwarenhersteller weltweit im Jahr 2021 nach Umsatz (in Millionen Euro)

Markenbeliebtheit von Playmobil sehr hoch 

Die Markenbekanntheit von Playmobil in Deutschland ist sehr hoch. Unter den Nutzern von Spielzeug- und Baby-Onlineshops in Deutschland liegt die Markenbekanntheit von Playmobil bei 91 %. Den Befragten wurde sowohl das Logo der Marke als auch der geschriebene Markenname gezeigt. Insgesamt geben 47 % der Nutzer auch an, Playmobil zu mögen. 

Statistik: Playmobil Markenbekanntheit, Nutzung, Beliebheit, Treue und Buzz bei Nutzer:innen von Spielzeug- und Baby-Onlineshops in Deutschland im Jahr 2022

Entwicklung der Brandstätter-Gruppe 

Die Brandstätter-Gruppe, zu der auch Playmobil gehört, konnte im Jahr 2021 einen weltweiten Umsatz von 653 Millionen Euro erreichen, wie die folgende Statistik zeigt. Die Playmobil-Figuren, die auf eine Größe von 7,5 Zentimetern genormt sind, kamen im Jahr 1974 als Ritter, Indianer und Bauarbeiter in Deutschland auf den Markt. Heute werden etwa 30 % des Umsatzes in Deutschland generiert, der Rest verteilt sich auf rund 100 weitere Länder weltweit.  

Statistik: Umsatz der Brandstätter-Gruppe mit Playmobil weltweit von 2004 bis 2021 (in Millionen Euro)

Erfolgsstory der Playmobil-Figuren 

Die beliebten Playmobil-Figuren gibt es bereits seit mehr als 49 Jahren. Im Jahr 1971 meldete geobra das Patent für die Spielzeugfigur an. Im Jahr 1974 stellte die Firma geobra Brandstätter die neu entwickelten Playmobil-Spielzeugfiguren erstmals auf einer Spielwarenmesse vor. Im Jahr 1976 wurden auch weibliche Figuren eingeführt.

Im Laufe der Zeit haben sich die Figuren immer weiter verändert, um auch den Veränderungen in den Werten und der Gleichbehandlung der Geschlechter in der Gesellschaft gerecht zu werden. Playmobil hat im Laufe der Jahre auch eine Vielzahl von Lizenzen erworben und Spielzeugserien auf den Markt gebracht, die auf bekannten Filmen basieren. Einige der bekanntesten Lizenzserien sind die „Ghostbusters“, „How to Train Your Dragon“ und „Night Rider“. Inzwischen gibt es etwa 3,5 Milliarden Playmobil-Figuren auf der ganzen Welt. Im Jahr 2023 wurde eine Partnerschaft mit Disney eingegangen. „Winnie Puuh“ und „Mickey Maus“ werden ab nun das Sortiment ergänzen. 

Playmobil verfügt über sehr viel Geld

Horst Brandstätter verstarb im Jahr 2015 und hinterließ fast sein gesamtes Privatvermögen der Brandstätter Gruppe. Das Vermögen wird auf 1,3 Milliarden US-Dollar geschätzt. Derzeit leidet Playmobil auch unter dem Ukraine-Krieg und den gestiegenen Kosten in der Produktion. Der neue Chef von Playmobil möchte den Umsatzverlust daraus möglichst bald kompensieren und das Unternehmen in der Produktion bis 2027 auch klimaneutral gestalten. Rund 50 Millionen Euro plant René Feser in den Klimaschutz zu investieren. Auch die Übernahme des Spielzeug-Produzenten Schleich ist immer wieder Gesprächsthema gewesen. Konkrete Informationen dazu gibt es derzeit aber nicht. 

Detail am Rande: Im Jahr 2019 wurde ein Playmobil-Film von Lino DiSalvo inszeniert, der in Deutschlands Kinos zu sehen war. Die Produktion kostete 75 Millionen US-Dollar.  

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