19-Jährige entwickelt App für Schüler und Studenten
Linda Büscher gehört zu den jüngsten Gründerinnen Deutschlands. Während ihres Abiturs entwickelte sie eine Notiz-App für Schüler und Studenten.
Linda Büscher, eine der jüngsten Unternehmerinnen in Deutschland, hat es geschafft, während ihrer Schulzeit und neben zwei Nebenjobs ihr eigenes Unternehmen aufzubauen.
Jungunternehmerin in einer von Männern dominierten Branche
Von Schulmaterialien wie Arbeitsblättern bis hin zum lästigen handschriftlichen Markieren hatte Linda Büscher die Nase voll. Die 19-Jährige fand eine Lösung für diese Problematik, indem sie gemeinsam mit Entwicklern eine App erfand, die diese Aufgaben automatisiert. Mit der Gründung der Bulletpoint GmbH etablierte sie sich als eine der jüngsten Unternehmerinnen in Deutschland, in einer Branche, die deutlich von Männern dominiert wird.
Software-Entwicklung interessierte sie schon immer
Schon im Alter von 16 Jahren war Büscher das einzige Mädchen in ihrem Informatik-Leistungskurs an der Käthe-Kollwitz-Schule in Hannover. Und bereits damals hegte sie Interesse an der Software-Entwicklung. Mit 17 Jahren hatte sie dann die Idee für ihre eigene Software und begann selbst mit dem Programmieren. „Ich recherchierte, welche Ressourcen ich dafür benötigte. Es gab keine vergleichbaren Programme, also sammelte ich nach und nach alle notwendigen Komponenten“, so Büscher.
Bis zu 60 Stunden pro Woche gearbeitet
Nach genauer Recherche hat Linda Büscher schließlich, in Zusammenarbeit mit unabhängigen Fachleuten, begonnen, an der Feinabstimmung des Prototyps zu arbeiten.
Die Entwicklung der sogenannten „Bulletpoint-App“ lief parallel zu ihrem Abitur und ihren Nebenjobs, mit denen sie das Projekt finanzierte. Linda Büscher steckte ihre ganze Energie in ihre Vision und arbeitete meist um die 60 Stunden pro Woche. Trotz einer unglaublichen Belastung meisterte sie ihre Vorabi-Prüfungen erfolgreich und schloss das Abitur mit Bestnote ab.
17.000 nutzen Büschers App
Seit Januar 2024 fungiert Büscher als Vollzeit-Geschäftsführerin der Bulletpoint GmbH und hat derzeit zwei Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigt. Sie erhielt bisher insgesamt 44.000 Euro an Fördermitteln und etwa 17.000 Nutzer verwenden ihre App. Interessenten haben die Möglichkeit, die App sieben Tage lang kostenlos zu testen. Danach fallen Abonnementgebühren von 1,99 Euro pro Monat oder 19,99 Euro pro Jahr an. Unternehmen oder Schulen können auch individuelle Verträge mit dem Start-up abschließen.
Alter und Geschlecht schüren oft Vorurteile
Büscher betont, dass ihre Fähigkeiten oft aufgrund ihres Alters und Geschlechts unterschätzt werden. Sie bemerke den Mangel an Frauen in der Technologiebranche deutlich. Darüber hinaus falle sie als junge Gründerin auch bei Business-Events besonders auf, da die Technologie-Branche stark männerlastig sei. Auch aufgrund ihres Alters und Geschlechts würde sie manchmal weniger ernst genommen werden, was frustrierend sei, da sie erst ihre Kompetenz beweisen muss, um respektiert zu werden.
Das ist Linda Büscher allerdings bisher ganz gut gelungen. Ihr nächstes Ziel ist es, profitabel zu werden. Und sie erwägt, in diesem Jahr eine erste Finanzierungsrunde zu starten. Ihr kleines Team arbeitet derzeit schon an neuen Features.