Air Liquide baut in der Normandie größten Elektrolyseur der Welt
Air Liquide ist Spezialist für Industriegase. In den letzten Jahren konnte sich das Unternehmen als wichtiger Akteur in der Energiewende entwickeln, indem es die Entwicklung von grünem Wasserstoff vorantreibt. In der Normandie wird gerade der weltweit größte Elektrolyseur gebaut. Auch in den USA ist Air Liquide an bedeutenden Wasserstoffinfrastrukturprojekten beteiligt. Das ambitionierte Ziel des Unternehmens lautet, bis zum Jahr 2035 den Umsatz mit Wasserstoff auf 6 Milliarden Euro zu steigern.
Großprojekt „Normand’Hy“: Vorreiterrolle in der Elektrolyseur-Technologie
Unter dem Namen „Normand’Hy“ entsteht in der Normandie ein wegweisendes Elektrolyseur-Projekt mit einer Kapazität von 200 Megawatt, das laut Air Liquide die größte Anlage dieser Art sein wird. Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien und Atomkraft soll der produzierte Wasserstoff ab 2026 eine nahegelegene Raffinerie versorgen. Das Projekt wird von staatlichen Subventionen unterstützt. Weiters kann Air Liquide auch auf Investitionsgelder von über 400 Millionen Euro zurückgreifen.
Wasserstoff: Eine vielseitige Zukunftsperspektive
Für Air Liquide ist Wasserstoff der Schlüssel zur Dekarbonisierung der Industrie. Zusätzlich sieht das Unternehmen Wasserstoff auch als vielversprechende Alternative im Verkehrssektor. Als offizieller Partner der Olympischen Spiele plant das Unternehmen, Wasserstofftaxis einzusetzen, um das Bewusstsein für grünen Wasserstoff zu fördern. Grundsätzlich sieht Air Liquide das Potenzial aber vor allem für den Einsatz in Nutzfahrzeugen. Damit das Konzept funktioniert, ist es wichtig, grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen zu produzieren. Erst dadurch ist eine wirklich breite Anwendung möglich.
Die Entstehung von Air Liquide
Air Liquide entstand im Jahr 1902 aus einer einfachen Idee: der industriellen Herstellung von Sauerstoff aus Luft. Diese Innovation bildete den Grundstein für das Unternehmen, das bis heute auf die Herstellung und Nutzung von Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff setzt. Mit dieser Kombination aus Angeboten schafft es das Unternehmen, seinen Kunden innovative Lösungen in verschiedenen Bereichen anzubieten. Gase spielen dabei speziell für die Industrie, die Energieerzeugung sowie im täglichen Leben eine entscheidende Rolle.
Air Liquide heute: Ein globaler Marktführer
Heute ist Air Liquide ein Weltmarktführer bei Gasen, Technologien und Dienstleistungen für Industrie und Gesundheit. Mit einem Team von über 66.400 Mitarbeitern in 75 Ländern beliefert das Unternehmen mehr als 3,8 Millionen Kunden und Patienten weltweit. Von der Stahlerzeugung über die Lebensmittelverpackung unter Schutzatmosphäre bis hin zur Herstellung von Arzneimitteln und Halbleitern in Reinräumen bietet Air Liquide maßgeschneiderte Lösungen. Diese unterstützen Unternehmen dabei, ihre Energieeffizienz zu verbessern. Wichtiger Nebeneffekt: der ökologische Fußabdruck wird dabei reduziert.
Auch wirtschaftlich gesehen steht Air Liquide sehr solide da. Im Jahr 2023 konnte der Konzern einen Umsatz von rund 27,6 Milliarden Euro erwirtschaften. Die folgende Statistik zeigt den Gesamtumsatz des Chemie- und Gaskonzerns in den Jahren 2000 bis 2023 in Millionen Euro.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von Air Liquide haben sich in den Jahren von 2011 bis 2023 wechselhaft entwickelt. Seit dem Jahr 2017 gibt es eine kontinuierliche Steigerung der Investitionsgelder in Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2023 wendete der Konzern mehr als 389 Millionen Euro für diesen Bereich auf.
Total und Air Liquide: Aufbau eines europäischen Wasserstoff-Tanknetzes für Lkws
Total Energies, ein französisches multinationales integriertes Energie- und Erdölunternehmen und Air Liquide haben eine Partnerschaft angekündigt, um ein europäisches Netz von Wasserstoff-Tankstellen für Lastwagen zu errichten. Das Joint Venture plant, entlang der Hauptverkehrsrouten in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg mehr als 100 Tankstellen für wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge zu bauen. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Versorgung von Wasserstoffbetankung weiter auszubauen. Das ist ein wichtiger Schritt, um zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs in Europa beizutragen.
Total und Air Liquide: Expertise und Engagement für die Wasserstoffinfrastruktur
Das Joint Venture wird nicht nur den Bau und Betrieb der Tankstellen übernehmen, sondern auch gemeinsam Wasserstoff auf den Märkten beschaffen. Total bringt dabei seine langjährige Erfahrung im Betrieb von Tankstellennetzen ein, während Air Liquide seine technologische Expertise in der Produktion, Speicherung und dem Transport von Wasserstoff zur Verfügung stellt. Diese Partnerschaft ist für die nachhaltige Wasserstoffinfrastruktur enorm wichtig.
