Astrobotic strebt erste private Mondlandung an

Astronaut auf dem Mond mit Flagge
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Astronaut auf dem Mond mit Flagge

Das US-amerikanische Unternehmen Astrobotic hat es sich zum Ziel gesetzt, eine erste kommerzielle Mondlandung hinzulegen. Zuletzt war der Versuch jedoch gescheitert.

Astrobotic Technology, oft nur als Astrobotic bezeichnet, wurde im Jahr 2007 in den USA gegründet und ist ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und den Betrieb von Mondlandern, Mondrovern und weiterer Raumfahrttechnologie spezialisiert hat. Der Hauptschwerpunkt von Astrobotic liegt auf dem Transport von Nutzlasten zur Oberfläche des Mondes.

Das Unternehmen stellt der NASA, privaten Kunden sowie Institutionen die Möglichkeit zur Verfügung, ihre Fracht auf einem von Astrobotic betriebenen Lander oder Rover zu platzieren. Der erste Mondflug im Rahmen des NASA-Programms Commercial Lunar Payload Services erfolgte am 8. Januar 2024.

Mondlandungsversuch vorerst gescheitert

Die Raumfahrtmission mit der unbemanntenPeregrine“ (deutsch: Wanderfalke), die das US-amerikanische Unternehmen Astrobotic bereits seit längerem geplant hat, scheint vorerst fehlgeschlagen zu sein. Denn schon kurz nach dem Start am 8. Januar 2024 in Pittsburgh wurden erste Störungen bekannt.

Der Start selbst verlief anfangs noch planmäßig, die Systeme funktionierten wie erwartet. Bedauerlicherweise kam es jedoch zu einer Störung, die es Astrobotic unmöglich machte, eine stabile Position in Richtung Sonne einzunehmen. Astrobotic hat mittlerweile ein Bild auf X (Twitter) veröffentlicht, das eine Beschädigung der Peregrine“ zeigt. Es scheint, als ob das Gefährt entweder mit der Oberfläche in Berührung gekommen ist oder durch enorme Kräfte deformiert wurde.

Zunehmender Mond auf schwarzem Hintergrund

Mehrere Probleme verzögern Fortschritt

Nach den ersten Untersuchungen deutet alles darauf hin, dass eine Störung im Antriebssystem für das Problem verantwortlich sein könnte. Falls sich dies bestätigt, könnte auch die geplante sichere Mondlandung gefährdet sein. Zwischenzeitlich erreichte die Batterieladung ein kritisches Niveau, bevor es gelang, die Position der Kapsel zur Sonne zu korrigieren und die Batterie erneut aufzuladen. Trotzdem gab Astrobotic kurz darauf bekannt, dass nun auch noch weitere Probleme aufgetreten seien.

Erste unbemannte Mondlandung seit mehr als 50 Jahren

Das Team versuche nun, den Verlust zu stabilisieren, aber angesichts der Situation habe man die Priorität darauf gesetzt, die wissenschaftlichen Daten zu maximieren. So analysiere man derzeit, welche alternativen Missionsprofile möglich wären, heißt es in Aussagen des Unternehmens.

Der eigentliche Plan einer erfolgreichen ersten privaten Mondlandung Ende Februar im Gebiet namens Sinus Viscositatis (Bucht der Klebrigkeit) ist damit vorerst auf Eis gelegt. Es hätte sich damit auch um die erste unbemannte US-Mondlandung seit über 50 Jahren gehandelt.

Doch man gibt nicht auf. Unterstützung gibt es seitens der US-Weltraumbehörde NASA. Sie beabsichtigt, mithilfe verschiedener Instrumente an Bord des Landers ihre eigenen Mondexpeditionen vorzubereiten. Dabei steht die Erforschung der Mondexosphäre im Fokus der Mission. Zusätzlich sollen die thermischen Eigenschaften und der Wasserstoffgehalt des Materials auf der Mondoberfläche (Regolith) genauer untersucht werden.

Mond als Geschäftsfeld

Wichtig ist dabei für die US-Raumfahrtagentur die Hilfe durch private Raumfahrtunternehmen. „Wir wissen nicht, wie viele dieser frühen Tests erfolgreich sein werden. Aber ich kann Ihnen sagen, dass diese amerikanischen Unternehmen technisch detailorientiert sind. Sie sind sehr geschäftstüchtig. Sie sind einfallsreich und motiviert“, hob Nasa-Programmchef Astrobotic und weitere Partner hervor. Einige Unternehmen seien geradezu hochmotiviert, den Mond als neues Geschäftsfeld zu nutzen.

Die NASA plant neben der „Peregrine“-Mission zudem weitere Kooperationen im Rahmen ihrer CLPS-Initiative (Commercial Lunar Payload Services), um Material zum Mond zu bringen. Dabei erteilt sie so etwas wie einen Lieferauftrag an Unternehmen wie etwa Astrobotic.

„Stellen Sie sich die Peregrine-Raumsonde als ein Liefervehikel im Weltraum vor“, erklärt Astrobotic. „So wie Versandunternehmen wie etwa DHL Pakete rund um die Welt verschicken, schickt Astrobotic Artikel zum Mond.“ Laut eigenen Angaben habe die „Peregrine“ Lieferungen von Regierungen, Unternehmen, Universitäten und der NASA aus sieben unterschiedlichen Staaten an Bord.

Amerikanische Ureinwohner haben Bedenken

Einige Ureinwohner in den USA äußern Bedenken gegenüber einer Fracht von privaten Partnern, die mit der „Peregrine“ transportiert wird: Auch menschliche und tierische Asche soll als eine besondere Form der letzten Ruhestätte durch diese Mission auf den Mond gelangen.

Gemäß Berichten in US-Medien hat Buu Nygren, der Präsident der Navajo Nation im Bundesstaat Arizona, der NASA einen Beschwerdebrief geschrieben. In diesem Brief wurde darauf hingewiesen, dass die Mission den als heilig betrachteten Mond in ihrer Kultur entweihe.

Auch wenn der Versuch einer privaten Mondlandung in Misserfolg endete. Der Rückschlag wird Astrobotic und den anhaltenden Drang zur Erforschung des Mondes nicht aufhalten.

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