Glashersteller WECK von Aurelius Gruppe übernommen

Joghurt und Müsli sind in 3 verschiedene Weck-Gläser geschichtet
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Joghurt und Müsli sind in 3 verschiedene Weck-Gläser geschichtet

Nach dem Insolvenzantrag der renommierten Marke WECK verzeichneten die Geschäfte mit den bekannten Gläsern eine erneute Belebung. Ein Finanzinvestor hat das Unternehmen nun übernommen, wobei sowohl Standorte als auch die Mehrheit der Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen.

Kaufpreis im zweistelligen Millionenbereich

Die Aurelius Gruppe, wie vom Insolvenzverwalter Thilo Braun bekannt gegeben, hat die Übernahme von WECK abgeschlossen. Die Vereinbarung mit dem Finanzinvestor wurde am 11. November unterzeichnet und wartet nun noch auf einige regulatorische Genehmigungen, die bis Ende des Jahres erwartet werden. Der Kaufpreis beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag, wobei keine genauen Angaben zum exakten Preis für das Unternehmen und die Markenrechte vorliegen.

WECK hatte Mitte Juni Insolvenz angemeldet, hauptsächlich aufgrund der rückläufigen Nachfrage und der hohen Energiepreise. Die Insolvenz betraf insbesondere die Muttergesellschaft J. WECK GmbH und Co. KG mit Sitz in der Stadt Wehr sowie die Tochterfirma WECK Glaswerk GmbH.

Standorte und Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben

Das Unternehmen WECK blickt auf eine 123-jährige Geschichte zurück. Laut Insider-Informationen sollen die Standorte und der Großteil der Arbeitsplätze erhalten bleiben. Aurelius plant jedoch, die Unternehmen in einer einzigen Gesellschaft zu konsolidieren. In Südbaden befinden sich bisher die Verwaltung, der Vertrieb und das Verlagsgeschäft. Letzteres wird jedoch nicht weitergeführt. „Daher muss nun eine Einigung mit 25 der 115 Mitarbeiter in Wehr gefunden werden“, so Insolvenzverwalter Braun. Es wurde ein Freiwilligenprogramm mit Abfindungen eingerichtet. Das Glaswerk in Bonn beschäftigt derzeit 260 Mitarbeiter.

Aurelius beabsichtigt laut Braun, die beiden Unternehmen zu fusionieren und sucht nun auch nach Führungskräften für die neue Gesellschaft. Der bisherige Geschäftsführer Eberhard Hackelsberger verlässt das Unternehmen. Als Urenkel des Firmengründers Johann Weck hatte er das Unternehmen zuletzt in der vierten Generation geleitet.

Nachfrage nach WECK -Gläsern steigt wieder

Seit der Meldung über die Insolvenz des Herstellers WECK sind die WECK -Gläser wieder verstärkt gefragt, sei es als Tischdeko, für Müsli oder klassisch zum Einwecken. Zuletzt verzeichnete der Verkauf der bekannten Einmachgläser einen Anstieg. Im Juli erklärte Braun, dass dies möglicherweise darauf zurückzuführen sei, dass die Marke wieder verstärkt ins Bewusstsein gerückt ist. Zudem könnten einige davon ausgehen, dass WECK nicht mehr lange existieren wird und daher Vorräte anlegen wollen. Die gestiegene Nachfrage habe die Mitarbeiter einmal mehr motiviert. Auch unter den Investoren konnte WECK erfolgreich sein: Laut Insolvenzverwalter Braun gab es etwa 15 ernsthafte Angebote. Am Ende wurden Gespräche mit drei Investoren geführt.

Müsli und Früchte sind in Weck-Gläser gefüllt.

Aurelius gibt weiter an, ein Experte für die Erschließung operativer Verbesserungspotenziale zu sein. Es bleibt zunächst offen, wie sich WECK in Zukunft entwickeln wird und ob es mögliche Änderungen am Produktportfolio geben wird.

Über das Traditionsunternehmen WECK und das „Einwecken“

Das heutige Einweck-Verfahren wurde nach 1880 vom Chemiker Rudolf Rempel aus Gelsenkirchen erfunden und am 23. April 1892 patentiert. Der deutsche Unternehmer Johann Carl Weck interessierte sich für das Verfahren, kaufte 1895 das Patent von Albert Hüssener und gründete die Einzelfirma „J. Weck“ in Öflingen in Deutschland. Zusammen mit dem Unternehmer Georg van Eyck gründete er 1900 die Firma „J. Weck. Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ zum Vertrieb von Einkochgläsern und Zubehör der Marke WECK .

Obwohl Johann Weck 1902 aus der Firma ausschied, entwickelte sich das Unternehmen unter der Leitung von van Eyck rasch weiter. Vor dem Zweiten Weltkrieg besaß Weck drei Glashütten, verlor diese jedoch durch Enteignung im Zuge des Krieges. Als Ersatz errichtete das Unternehmen 1950 eine neue Glashütte in Bonn-Duisdorf. Die Produktion von Weck-Einkochgläsern wurde aufgenommen.

Das WECK-Glaswerk in Bonn-Duisdorf, das immer noch im Besitz der Enkelfamilien des Gründers Georg van Eyck ist, hat sich zu einer leistungsstarken und weitgehend automatisierten Glasfabrik entwickelt.

Heutzutage produziert das Unternehmen nicht nur die traditionellen WECK-Einkochgläser, sondern auch Getränkeflaschen und Industriekonservengläser für verschiedene Abfüllindustrien. Darüber hinaus stellt es hochwertige WECK-Glasbausteine für die Bauwirtschaft her, die sowohl in Bezug auf Qualität als auch Dekor anspruchsvoll sind. Diese Produkte werden weltweit vertrieben.

WECK, eine beispiellose Erfolgsgeschichte.

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