moodgym: Online-Selbsthilfe bei Depressionen

Frau mit Brille hält Tablet in der Hand.
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Frau mit Brille hält Tablet in der Hand.

moodgym versteht sich als Programm zur „Fitness für die Stimmung“. Es handelt sich dabei um ein kostenloses, interaktives und leicht verständliches Trainingsprogramm, das darauf abzielt, depressiven Symptomen vorzubeugen und sie zu reduzieren.

moodgym wurde von Wissenschaftlern des Centre for Mental Health Research an der Australian National University in Zusammenarbeit mit Gesundheitsexperten, Web- und Grafikdesignern sowie Softwareingenieuren entwickelt.

ehub health, ein Spin-off der Australian National University, entwickelt das Programm nun unter der Führung von Kylie Bennett erfolgreich weiter.

Über eine Million Nutzer

Seit der Einführung im Jahr 2004 haben sich bereits über eine Million Nutzer bei moodgym registriert. Die Plattform ist in verschiedenen Sprachen verfügbar, darunter Englisch, Niederländisch, Finnisch, Norwegisch und Chinesisch. Im Jahr 2013 wurde moodgym von einem Wissenschaftlerteam der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ins Deutsche übersetzt.

moodgym reduziert nachweislich Depressionen

Seit 2016 steht das Programm kostenlos in deutscher Sprache zur Verfügung. Innerhalb der internetbasierten verhaltenstherapeutischen Selbstmanagementprogramme gehört moodgym international zu den am besten evaluierten Programmen.

Zusätzlich erfährt es eine hohe Akzeptanz von Seiten der Nutzer. Untersuchungen aus Australien haben gezeigt, dass Personen, die mindestens zwei Bausteine von moodgym durchlaufen haben, signifikante Reduzierungen ihrer Depressions- und Angstsymptome im Vergleich zu einer Kontrollgruppe erreichen konnten. Dieser positive Effekt hielt auch nach 12 Monaten noch an.

Im Bereich der Allgemeinmedizin wurde moodgym ebenfalls positiv bewertet. Forscher des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig führten gemeinsam mit der AOK eine Studie durch, um festzustellen, ob das Programm auch bei deutschen Anwendern zu einer Verbesserung der Symptome führt und ob es kosteneffektiv eingesetzt werden kann.

Erste Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass moodgym die depressive Symptomatik bei leicht und mittelgradig depressiven Patienten in hausärztlicher Betreuung sowohl kurz- als auch langfristig reduziert. Zudem zeigen sich positive Auswirkungen auf die Lebensqualität, die generelle psychische Belastung und die Selbstwirksamkeit der Patienten. Somit erweist sich moodgym als effektiver ergänzender Baustein in der hausärztlichen Praxis.

Programm baut auf fünf Modulen auf

Das Programm besteht aus fünf leicht verständlichen Modulen, die von den Anwendern in einer von ihnen gewählten Reihenfolge bearbeitet werden können. Auch Tempo und Intensität bestimmt man individuell.

moodgym behandelt verschiedene Aspekte wie die Verbindung zwischen Gedanken und Gefühlen, Beziehungsprobleme oder Stressbewältigung und vermittelt entsprechende Entspannungstechniken. Sämtliche Übungen lassen sich im Arbeitsbuch-Bereich des Programms speichern und ausdrucken. Durch regelmäßige Fragebögen und Tests kann der Anwender den Verlauf seiner Symptome, seinen Fortschritt und den Erfolg des Programms nachverfolgen.

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Immer mehr Leute leiden unter Depressionen

In den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Depressionen deutlich zugenommen. Die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen sind in den letzten zehn Jahren um beinahe 50 % gestiegen. Ein Bericht der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) zeigt, dass im vergangenen Jahr durchschnittlich 301 Arbeitsunfähigkeitstage auf 100 Versicherte entfielen. Das bedeutet: Im Jahr 2022 fehlte im Durchschnitt jeder Arbeitnehmer in Deutschland drei Tage aufgrund einer psychischen Erkrankung. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 waren es nur zwei Tage.

Sinnvolle Ergänzung

Depressionen sind weltweit ein Thema. Mittlerweile wird dieses zum Glück nicht mehr so stark stigmatisiert. Immer mehr Betroffene nehmen Hilfe in Anspruch.

Das Programm moodgym stellt demnach eine sinnvolle und auch wirksame Maßnahme zur Prävention und Minderung von depressiven Symptomen dar. Es kann als sinnvolle Ergänzung zu ärztlichen oder psychotherapeutischen Interventionen dienen und die Wartezeit bis zum Beginn einer Psychotherapie überbrücken.

Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass moodgym in den meisten Fällen keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung für Depressionen ersetzen sollte.

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