Novartis sichert sich mit Millionendeal neue Gentherapie

Logo von Novartis auf einem Gebäude
Gianluca Colla/Bloomberg via Getty Images
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Logo von Novartis auf einem Gebäude
Gianluca Colla/Bloomberg via Getty Images

Novartis investiert 100 Millionen Dollar in vielversprechende Gentherapie von Voyager. Mit diesem Deal zeigt Novartis klare Ambitionen, im Bereich der Gen- und Zelltherapie eine führende Rolle einzunehmen.

Milliardendeal für Gentherapie-Entwicklung

Die Partnerschaft zwischen Novartis und Voyager sieht nicht nur eine kräftige Vorauszahlung vor, sondern auch erfolgsabhängige Zahlungen von bis zu 1,2 Milliarden Dollar. Dabei fokussieren sich die Unternehmen auf die Entwicklung von Gentherapien zur Bekämpfung der Huntington-Krankheit (HD) sowie zur Behandlung von Muskelschwund (SMA). Novartis sichert sich dabei weltweite Rechte an einer vielversprechenden Gentherapie von Voyager zur Behandlung von Huntington.

Kleine schwarze Spielfiguren stehen auf einem Spielfeld

Aufteilung der Verantwortlichkeiten

In einem klaren Rollenverständnis übernimmt Voyager die präklinische Entwicklung der Gentherapie, während Novartis die gesamte klinische Entwicklung und spätere Vermarktung verantwortet. Ein strategischer Schachzug, der die Expertise beider Unternehmen effektiv nutzt.

Novartis kaufte bereits Arctos Medical

Bereits im Jahr 2021 kaufte Novartis das Jungunternehmen Arctos Medical, das sich auf die Entwicklung einer Therapie zur Bekämpfung genetischer Krankheiten, die zu progressivem Sehverlust führen, konzentriert. Die Zusammenarbeit mit Novartis zielt darauf ab, die Technologie von Arctos zügig für die Behandlung von Patienten verfügbar zu machen. Die Einzelheiten der Transaktion wurden von den beteiligten Unternehmen nicht bekanntgegeben.

Gentherapie als Hoffnungsträger 

Die getätigte Investition unterstreicht die Bedeutung von Gentherapie als vielversprechende Zukunftshoffnung im Kampf gegen verschiedene Krankheiten. Weltweit fließen Milliarden in die Entwicklung dieser innovativen Ansätze. Gentherapien zielen darauf ab, Krankheiten zu heilen, indem sie fehlende oder defekte Gene durch intakte ersetzen. Ein revolutionärer Ansatz mit großem Potenzial.

3D-Aufnahme von Xchromosomen

Zolgensma als Vorreiter in der SMA-Gentherapie

Novartis selbst hat bereits mit der SMA-Gentherapie Zolgensma Akzente gesetzt. Die Milliardenübernahme zur Sicherung dieser Technologie verdeutlicht das Engagement von Novartis bei der Entwicklung bahnbrechender Therapien. Mit einem Listenpreis von über zwei Millionen Dollar für eine Einmalbehandlung gilt Zolgensma als die teuerste Arznei der Welt, doch Novartis setzt unbeirrt auf den Wert innovativer Lösungen.

Gentechnik im medizinischen Wandel

Die Gentechnik eröffnet der Medizin neue Horizonte. In den kommenden Jahren wird besonders die Zell- und Gentherapie bahnbrechende Fortschritte verzeichnen. Zielgerichtet werden dabei fehlerhafte Gene im menschlichen Körper korrigiert. Eine Prognose der Unternehmensberatung Roland Berger geht davon aus, dass der Markt bis 2026 einen Umsatz von 27,9 Milliarden Euro generieren wird.

Genschere Crispr/Cas als Wegbereiter seit 2012

Ein bedeutender Meilenstein in der Gentechnik war die Entwicklung der Genschere Crispr/Cas im Jahr 2012, die sich nun auch Novartis zu Nutze macht. Doch bereits 1988 erhielt die USA die Genehmigung für die erste Gentherapiestudie. Besonders vielversprechend zeigt sich die Technologie in der Medizin bei der Behandlung von Krebserkrankungen und innovativen Therapieansätzen.

Von Krebs bis zu gentechnisch hergestellten Impfstoffen

Neben der Anwendung bei Krebserkrankungen ist die Gentechnik auch in der Herstellung von Impfstoffen, beispielsweise gegen Gebärmutterhalskrebs oder Tetanus, weit fortgeschritten. Die Technologie ermöglichte bereits die Modifikation eines Gens im menschlichen Körper, um es gegen HIV resistent zu machen oder angeborene Herzmuskelerkrankungen zu „korrigieren“. Die Potenziale dieser neuen Behandlungsmethoden sind immens.

Deutschland als Vorreiter

In Deutschland sind bereits 365 Medikamente gentechnisch hergestellt. Von den 63 im letzten Jahr neu zugelassenen Wirkstoffen entfielen 37 auf diese Kategorie. Das bedeutet, dass bereits jedes zweite neu zugelassene Medikament gentechnisch veränderte Zellen oder Mikroorganismen nutzt. Gentechnisch hergestellte Pharmaprodukte machen mittlerweile 32,9 % des Gesamtmarktes aus und generieren einen Umsatz von 17,8 Milliarden Euro. Der Einfluss der Gentechnik auf den Medizinmarkt wird somit immer deutlicher sichtbar.

Novartis wird durch gut überlegte Strategien weiterhin ein globaler Player im Bereich der Gentherapie bleiben.

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